Künstliche Intelligenz – vom Googeln zum Prompten in den Sparkassen (S-KIPilot)
In der Masterclass zum S-KIPilot präsentierten FI-Geschäftsführerin Julia Koch, Thorsten Bambey, Head of AI Applications (FI), Dr. Michael Schieble, Vorstand Kreissparkasse Biberach und Dr. Markus Zeggel, Head of AI bei Web Computing, wie Künstliche Intelligenz das Arbeiten im Sparkassen-Alltag grundlegend verändern wird. Seit September 2024 ist der S-KIPilot in der ersten Version an rund 30.000 Arbeitsplätzen in der Sparkassen-Finanzgruppe im Einsatz. Julia Koch erläuterte die KI-Strategie der Finanz Informatik (FI) und zeigte, wie der S-KIPilot schon heute Routineaufgaben übernimmt und durch verbesserte Arbeitsabläufe für mehr Freiraum sorgt. Die Zuhörenden erhielten nützliche Informationen, wie die Technologie hinter dem S-KIPilot auf die spezifischen Anforderungen der Sparkassen-Finanzgruppe angepasst wird. Dabei wurde klar: KI wird das alltägliche Arbeiten in den Instituten unterstützen, ohne die Mitarbeitenden zu ersetzen. Die Idee ist, in Zukunft mit den zwei Systemen OSPlus und S-KIPilot effizient und intelligent auf die Herausforderungen im Finanzwesen zu reagieren.
Service in digitalen Zeiten? Jetzt erst recht! Kundenzufriedenheit steigern, Effizienzen heben
Wie kann man den Kundinnen und Kunden einen aus ihrer Sicht exzellenten Service bieten und dabei die persönliche Komponente nicht vernachlässigen? Jürgen Rauber, Mitglied des Vorstands der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) und Michael Schürmann, FI-Geschäftsführer, präsentierten dazu Lösungen aus der Praxis und gaben einen Einblick, wie die Prozesse weiter optimiert werden. Denn im Idealfall soll der Serviceprozess den Kunden vollautomatisiert dabei unterstützen, sein Anliegen fallabschließend selbst zu bearbeiten, um dadurch auch den Support-Aufwand in den Instituten zu reduzieren. Im Zuge der Optimierung ihres Filialnetzes machte die LzO aber gleichfalls die Erfahrung, dass der persönliche Kundenkontakt weiter eine wichtige Rolle spielt. Die Lösung war hier die Dialogfiliale, bei der ein Mitarbeitender aus dem Servicecenter per Video zugeschaltet werden kann. Eine besondere Herausforderung stellte dabei das Thema Mehrsprachigkeit dar. Betreut die LzO doch Kundinnen und Kunden aus mehr als 150 Nationen. Fazit: Nur gute Self-Services werden letztlich auch genutzt. Wichtig ist es, die verschiedenen Kanäle optimal miteinander zu verzahnen, um die Kundenzufriedenheit zu steigern und somit langfristig auch die Marktanteile zu erhöhen.
Infrastrukturlösungen – Entlastung der Institute mit Managed Services
Die Masterclass »Infrastrukturlösungen – Entlastung der Institute mit Managed Services« wurde von Carsten Höpfner, Geschäftsbereichsleiter Infrastrukturberatung und Dr. Marcus Schröter, Geschäftsbereichsleiter End-2-End Workplace der Finanz Informatik, geleitet. Im Fokus standen standardisierte Gesamtpakete aus Hard- und Software-Services sowie die Infrastrukturberatung. Der vollständige Lifecycle – von der Planung über die Einführung bis hin zur Entsorgung – reduziert den Aufwand in den Instituten erheblich. Transparente Kostenstrukturen und die Orientierung an spezifischen Funktionstypen schaffen zusätzliche Klarheit. Ein Highlight der Masterclass war die Präsentation von Office_neo macOS, einem neuen Mitglied der OSPlus-Arbeitsplatzfamilie, das die Möglichkeiten moderner Arbeitsplätze deutlich erweitert. Ergänzend wurden Managed Services für Client & Print sowie der individuelle Applikationsbetrieb im standardisierten Application Management vorgestellt. Die Masterclass verdeutlichte, wie die FI durch kontinuierliche Weiterentwicklung entlang konkreter Use Cases zukunftsfähige und effiziente Lösungen für die Sparkassen bereitstellt.
Herausfordernde Zeiten – aber sicher!
Bedrohungen im Cyberraum – ob durch organisierte kriminelle Banden oder durch ausländische Nachrichtendienste – stellen deutsche Unternehmen und insbesondere die S-Finanzgruppe als Betreiber kritischer Infrastrukturen vor große Herausforderungen. Detlev Klage, stellvertretender Vorsitzender der FI-Geschäftsführung und Désirée Sacher-Boldewin, FI-Geschäftsbereichsleiterin Operative IT-Sicherheit, zeigten in ihrer Masterclass »Herausfordernde Zeiten – aber sicher«, mit welchen Techniken Angreifer sich Zugriff zu internen Systemen verschaffen und wie sie weiter vorgehen, aber auch welche Maßnahmen die FI zur Abwehr einsetzt und was Sparkassen selbst tun können. Das Cyber Defense Center (CDC) der FI stellt dabei einen wichtigen Baustein in der FI-Sicherheitsstrategie dar. Detlev Klage und Désirée Sacher-Boldewin betonten, dass Cybersicherheit nur als dauerhafte gemeinschaftliche Aufgabe innerhalb der Gruppe, aber auch dank der Zusammenarbeit mit Behörden und großen Technologieunternehmen wie zum Beispiel IBM, Oracle oder Microsoft, gelingen könne.
OSPlus-Release – schnell, einfach und effizient nutzen
Nicole Wissmann, FI-Geschäftsbereichsleiterin Strategische Bedarfsfeldsteuerung und Wolfgang Thomaßen, FI-Geschäftsbereichsleiter Querschnittsunterstützung, zeigten in ihrer Masterclass, wie es den Instituten gelingen kann, das OSPlus-Release schneller und einfacher zu nutzen. Die Teilnehmenden erfuhren, wie Bedarfsfelder mehr Orientierungnbieten und warum Standardisierung die Voraussetzung für eine schnelle und breite Nutzung von OSPlus-Lösungen ist. Für den flächendeckenden und ressourcenschonenden Release-Einsatz setzt die FI auf eine automatisierte Release-Bereitstellung und festgelegte Standards. PPS, IF-Effizient und ReleasePlus unterstützen die Institute dabei, damit die OSPlus-Lösungen schneller zum Einsatz kommen und die Aufwände in den Instituten reduziert werden. Neben den standardisierten Prozessen werden die Anwendungen auch konsequent an den Kundenbedürfnissen ausgerichtet. Dazu fließen sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Praxisverprobung die Impulse und Feedbacks von Kunden mit ein. Zu guter Letzt bietet das Nutzungs-Dashboard den Instituten anhand von umfangreichen Kennzahlen zusätzlich Transparenz über die Nutzungsquote der jeweiligen Lösungen.
Effizienter, souveräner Betrieb von generativer KI im Bankenumfeld
Dr. Jochen Papenbrock, Head of Financial Tech EMEA/Lead DevRel-Banking Global NVIDIA, gab einen kurzen Einblick in die Aktivitäten und Herkunft des 1993 gegründeten kalifornischen pEntwicklers von Grafikprozessoren, den sog. »GPU« (Graphics Processing Units). Sie intelligent zu kombinieren, hätte zu einem iPhone-Moment in der KI geführt. GPUs arbeiten, zum Beispiel in neuronalen Netzen, bei der Fraud Detection oder werden für schnelle Antworten wie bei ChatGPT gebraucht. Sie verbrauchten für diese Leistung zwar mehr Energie, wären aber erheblich schneller fertig und so in Summe effizienter und kostengünstiger. Das Ökosystem von NVIDIA ermögliche es zudem, in Rechenzentren »on premise« ( vor Ort) eingesetzt zu werden – so wie bei der FI. Das war das Stichwort für Sebastian Klenke, Abteilungsleiter Data Analytics der FI. Er stellte die schon länger währenden KI-Aktivitäten der FI, zum Beispiel das Projekt KIWI, vor und skizzierte die vielfältigen Anforderungen bei der Auswahl geeigneter Partner. Ein Argument für NVIDIA war dabei, dass die technische Plattform im Hause bleibe. Denn die FI trage die Verantwortung, damit Sparkassen KI einfach und sicher nutzen können.
Alle(s) startklar für DORA? Unterstützungsleistungen und Ausblick
Nur wenige Wochen sind es noch bis der »Digital Operational Resilience Act« (DORA) für die Finanzinstitute in Kraft tritt. Wie ist die Sparkassen-Finanzgruppe darauf vorbereitet und welche Unterstützungsleistungen können die Institute seitens der Finanz Informatik erwarten? In der Masterclass blickten Martin Waldmannn, FI-Geschäftsführer und Dr. Christopher Bormann, Seniorberater Multikanal, Architektur, Produktion, auf den aktuellen Status der DORA-Umsetzung in OSPlus. Sie gaben den Teilnehmenden wertvolle Handlungsempfehlungen und Tipps, worauf die Institute zusammen mit der FI im Endspurt besonders achten müssen. Die gute Nachricht: Die Institute sind mit den angebotenen Unterstützungsleistungen gut gerüstet und »DORA-ready«. Angefangen von der starken Authentifizierung über das Schwachstellenmanagement der Institutsnetze durch automatisierte Scans bis zu den Sicherheitsvorkehrungen für die dezentrale Infrastruktur, sind die erforderlichen Maßnahmen bis zum Inkrafttreten der DORA-Verordnung umgesetzt worden bzw. auf einem guten Weg.
Digitale Transformation – einfach und schnell von kundenorientierten OSPlus-Lösungen profitieren
Wie können Sparkassen zügig und wenig aufwändig neue OSPlus-Funktionen einsetzen und mit einem spürbaren Mehrwert nutzen? Wesentliche Ansätze sind hohe Praxisreife der OSPlus-Lösungen, bedarfsgerechte Einführungsunterstützung sowie effiziente Steuerungsinstrumente. Claudia Lensker, Geschäftsbereichsleiterin Vertrieb der FI, hob im Zusammenhang mit der Praxisreife die Bedeutung des OSPlus-Praxisfeedbacks (nach dem Release-Flächeneinsatz) zu den 20 bis 30 Kernfunktionen des Releases durch die fachlichen Entscheider in den Instituten hervor. In Bezug auf OSPlus-Release 24.1 kann es im Januar 2025 erstmalig durch alle Sparkassen durchgeführt werden. Den Prozess der OSPlus-Praxisverprobung stellte Dirk Pemsel, Geschäftsbereichsleiter in der Anwendungsentwicklung der FI, vor. Ganz wichtig seien dabei die Rückmeldungen sowohl der fachlichen Praktiker als auch der Vorstände. Diese stellen für die übrigen Sparkassen auch eine Art »Qualitätssiegel« dar, dem sie vertrauen könnten. Bei der bedarfsgerechten Einführungsunterstützung standen die Maßnahmen der FI zur Erhöhung der Aufnahmekapazität der Sparkassen für neue Funktionen und der Anschlussfähigkeit bei wesentlichen bestehenden Funktionen im Vordergrund. Dr. Peter Späth, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier und stellvertretender Vorsitzender des Anwendungs- und Prozessplanungsausschusses (APA) der FI, betonte für die Kunden- und Gremienseite die Herangehensweisen und warb dafür, von der Möglichkeit des Praxisfeedbacks Gebrauch zu machen und aus Vorstandssicht den Einsatz der praxisverprobten Lösungen zu forcieren.
r u d i verändert das Immobiliengeschäft – moderne und transparente Baufinanzierung
Die Erwartungen der Kundinnen und Kunden an eine moderne Baufinanzierung sind klar: diese sollte selbst durchzuführen sein, gleichzeitig aber auch die Möglichkeit bieten, einen Experten einzubinden sowie ein sofortiges, verbindliches Angebot beinhalten. Das wiederum sollte transparent sein, denn der Kunde ist über eigene Recherchen oder Vermittler gut über die Marktkonditionen informiert. Wie Kunden für eine Baufi-Beratung in der Sparkasse begeistert und Marktanteile hinzugewonnen werden können, erläuterten Sebastian Bleil, Prokurist bei Finmas sowie Tabitha Kleine, FI-Geschäftsbereichsleiterin Kredite, Wohnen & Immobilie PK und Valentin Winter, Bereichsleiter Baufinanzierung & Kreditprozesse von der Finanz Informatik. Dabei ist das »Cockpit Immobilie« zukünftig der zentrale Ort, an dem der Kunde immer alles zu seinem Vorhaben im Blick behält. Durch schnelle und effiziente OSPlus_neo-Prozesse in der Anwendung »Moderne Baufinanzierung« berät der Sparkassenmitarbeitende fallabschließend nahezu jede Baufinanzierung. Die Sparkasse begleitet den Kunden somit über den gesamten Lebenszyklus seiner Immobilie und ist beispielsweise auch bei Renovierungen oder in Versicherungsfragen erster Ansprechpartner.
App Sparkasse: mit neuen Technologien auf die Kundenbedürfnisse ausrichten
Auf der FI-Connect 2024 präsentierten Julia Koch, FI-Geschäftsführerin, Andree Henkel, Vorstand der Kreissparkasse Köln und Jochen Balas, Vorsitzender der Geschäftsführung Star Finanz, spannende Zukunftsperspektiven zur App Sparkasse. Die App, die bereits über 17,7 Millionen Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland hat, wird stetig weiterentwickelt und auch immer mehr zu einer Vertriebsplattform ausgebaut. Ziel ist es, die Kundenzufriedenheit und die Interaktion zwischen Kunden und Sparkassen zu steigern. Dafür werden in der App neue »Themenwelten« geschaffen, die sich an den individuellen Kundenbedürfnissen orientieren und einen gezielten Zugang zu Finanzprodukten und Dienstleistungen bieten. So wird ab Dezember 2024 die Themenwelt »Immobilien« verfügbar sein, gefolgt von »Private Banking« ab Februar 2025. Durch ihren modularen Aufbau bleibt die App Sparkasse flexibel und bietet Kunden personalisierte Inhalte – ob für Immobilienfinanzierung, Kapitalanlage oder tägliches Banking. Mit diesen Weiterentwicklungen übertragen die Sparkassen zahlreiche Service- und Vertriebsangebote in die App und ermöglichen ihren Kunden so eine bequeme und rund um die Uhr verfügbare Nutzung auf dem Smartphone.
Chancen der Digitalisierung nutzen mit der neuen Banksteuerung
Nicole Dietl, Vorstandsmitglied der Sparkasse Offenburg/Ortenau, Dr. Peter Nettesheim, Vorsitzender der Geschäftsführung der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH sowie Jörg Rüsche, FI-Geschäftsbereichsleiter Banksteuerung, informierten zum Thema »Chancen der Digitalisierung nutzen mit der neuen Banksteuerung«. Im Mittelpunkt stand die kürzlich abgeschlossene Einführung der Banksteuerung 1.0 – eine wahre Mammutaufgabe. Doch statt jubelnd die Hände zu heben, arbeiten die Beteiligten bereits mit großem Engagement an den nächsten Schritten. Die Referenten erläuterten, wie noch bestehende Workarounds und Einzellösungen sukzessive abgebaut werden sollen. Nun gelte es, die neu integrierten Systeme zu nutzen und Erfahrungen zu sammeln. Intensiv wurde diskutiert, wie in Zukunft durch Standardisierung, Automatisierung und Verbesserung der Usability der Aufwand für die Institute weiter reduziert werden kann. Ein entscheidender Erfolgsfaktor wurde auch bei dieser Masterclass einmal mehr deutlich: Die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten war und ist unabdingbar, um auch bei komplexen Projekten wie diesem erfolgreich zu sein.
Instant Payment: regulatorische Anforderungen digital und innovativ umsetzen
Wie die FI in Zusammenarbeit mit den federführenden Verbänden die regulatorischen Anforderungen zum Thema Echtzeitüberweisung digital und innovativ umsetzt, war Gegenstand der Masterclass Instant Payment. Marko vom Stein, FI-Geschäftsbereichsleiter Kernbankanwendungen, verwies auf die Erfolgsstory der Echtzeitüberweisung innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe. Seit der Einführung 2018 habe die FI eine tragfähige und hochverfügbare Infrastruktur geschaffen. Heiko Wolkenstein, Unternehmensberater des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, stellte die für 2025 gestaffelt vorzunehmenden regulatorischen Anforderungen und deren technische Umsetzung vor und betonte, dass Instant Payment dadurch zum »new normal« werde. Neben aller technologischen Innovation brauche es dafür jedoch weitere regulatorische Klarheit, damit etwa die bisher erforderlichen Anforderungen im beleghaften Zahlungsverkehr nicht zum Schildbürgerstreich würden. Abschließend gaben die Referenten einen Ausblick auf den geplanten Einsatz und die Voraussetzungen von KI für die Betrugserkennung in Echtzeit (KEA).