Laut des aktuellen Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 waren Nutzer in Deutschland ein beliebtes Ziel von Phishing-Angriffen. Insgesamt identifizierten die Sicherheitsexperten im vergangenen Jahr mehr als 32 Millionen Phishing-Angriffe allein in Deutschland. Die Kriminellen haben dabei besonders Konten und andere finanzielle Dienstleistungen im Visier.

Die Zahl der Betrugsversuche steigt

Die nackten Phishing-Zahlen sind schon erschreckend genug. Tatsächlich steigt nicht nur die Zahl der Betrugsversuche, sondern neue Betrugswellen und -maschen schwappen Tag für Tag durchs Land. Dies führt zu einer steigenden Komplexität bei der »Phishing-Prävention im Zahlungsverkehr« (PPZV). Seit November 2023 rollt die FI nun KIWI aus und stärkt damit die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in den Instituten im Kampf gegen die Phishing-Täterund ihre Betrugsmaschen. KIWI ist dabei mitnichten eine vitaminhaltige Südfrucht, sondern steht für KI-Wissensintegration. 

Blick hinter die Kulissen

Ohne KIWI lief der Prozess wie folgt ab: Eine Überweisung wurde automatisch anhand des Regelsets geprüft. Mittlerweile verwenden die meisten Institute das Universal-Regelset (URS) der FI, das ständig weiterentwickelt wird. Wird eine Überweisung als auffällig klassifiziert, wird sie den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern in den Instituten zur manuellen Prüfung vorgelegt. Dies können bis zu 500 Prüffälle pro Tag sein. Die FI nahm diese Herausforderung an, um neue Möglichkeiten und Ansätze zu schaffen, die die Komplexität für die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter reduzieren und ihre Arbeit vereinfachen. Die Lösung: KIWI.

KIWI sorgt für Effizienz und Sicherheit

KIWI sorgt für mehr Prozesseffizienz. KIWI bewertet die als auffällig markierten Überweisungen und vergibt jeder Transaktion einen Score, der aus 460 Aspekten analysiert wird. Somit werden die zu bearbeitenden Fälle priorisiert. So können sich die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter auf besonders kritische Fälle konzentrieren. Zudem erfolgte im OSPlus-Release 23.1 im Zuge der Einführung von KIWI eine Optimierung der Maske im Prüfdialog der Sparkassen. Die Verdachtsfälle im PPZV-Prüfdialog werden nun kontoaggregiert dargestellt. Dies ermöglicht ein klares und umfassendes Bild der Zahlungsaktivitäten auf diesem Konto. Außerdem haben die Institute die Möglichkeit, eine automatische Freigabe zu nutzen. Diese hilft den manuellen Aufwand zu reduzieren, da nicht jede Transaktion einzeln geprüft werden muss. Dafür können die Institute Werte, wie Betrag, Score und Alter der Transaktion festlegen. Transaktionen, dessen Werte unter den festgelegten Parametern liegen, werden automatisch, ohne manuelle Prüfung am Tagesende, freigegeben. Zusätzliche Informationen liefert KIWI durch Fallindikatoren, die aufzeigen, was für und was gegen eine betrügerische Transaktion spricht. Dieser intelligente Ansatz hilft nicht nur bei der schnellen Identifikation von Auffälligkeiten, sondern erleichtert auch die weiteren Ermittlungen, da er die Entscheidungen von KIWI transparent macht. Damit leistet KIWI einen wichtigen Beitrag zur Betrugsprävention und reduziert die Schadenssummen für den Kunden und die Sparkasse.

Übrigens: Auch das bereits zuvor eingeführte Universal-Regelset (URS) zeigt mit zunehmender Nutzung durch die Institute ab Mitte 2022 seine Wirkung: Stiegen die Schadenssummen bis dahin auf einen neuen Höchstwert an, ging die Schadenssumme ab diesem Zeitpunkt stetig zurück.

Die Vorteile von KIWI im Überblick

KIWI …

  • entlastet die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter durch die Kombination von automatischer Freigabe und Risiko-Score
  • sorgt für Nachvollziehbarkeit durch die Aggregation von Zahlungen auf Kontoebene
  • steigert die Effektivität, denn es priorisiert Transaktionen nach dem Risiko-Score
  • schafft Transparenz durch laufende Reportings und der Erklärbarkeit von Entscheidungen
  • erhöht die Effizienz, da weniger Sprünge in andere Masken erforderlich sind
  • ist eine ganzheitliche Lösung, da es neue Informationen an einem Ort anzeigt