Seit dem OSPlus-Rel. 23.1 steht der neue OSPlus_neo-Prozess »Kleinvolumige Kredite und Darlehen« zur Verfügung. Damit lassen sich Modernisierungskredite bis maximal 50.000 Euro in wenigen Schritten beantragen. Ausgewählte Pilot-Sparkassen und Landesbausparkassen haben den neuen Prozess bereits im Einsatz. Das FI-Magazin hat sich in der Sparkassen-Finanzgruppe einmal umgehört und einige Institute dazu befragt.
OSPlus_neo-Prozess »Kleinvolumige Kredite und Darlehen«: Ein Gewinn für alle
Für Kreditnehmer liegen die Vorteile des Prozesses auf der Hand: Sie profitieren von der schnellen Beantragung ihres LBS-Kredits und erfahren eine kundenorientierte Beratung rund um ihr Finanzierungsvorhaben. Mit dem neuen OSPlus-neo-Prozess können sowohl Bestands-Bausparverträge als auch Neuverträge in die Finanzierung mit eingebunden werden. Er lässt sich für Modernisierungskredite im Rahmen von Vor- und Zwischenfinanzierungen und Bauspardarlehen nutzen.
Den Sparkassen bringt der Prozess eine schnelle Erledigung des Kundenkreditwunsches. In wenigen Schritten können Beraterinnen und Berater den Kreditantrag bearbeiten. Damit bieten Sie ihren Kunden nicht nur einen effizienteren Service, sondern können auch ihren Vertrieb in der Fläche weiter ausbauen. Der anwenderfreundliche Prozess bietet allen Beteiligten eine deutliche Vereinfachung. Alle benötigten Unterlagen (z. B. Gehaltsnachweise, Ausweiskopien) können von der Sparkasse direkt an die LBS weitergeleitet und digital übermittelt werden. Ein Postversand ist nicht mehr notwendig.
Prozess vom Kunden her gedacht
»Das Besondere an der Entwicklung war der gemeinsame Design-Sprint mit Sparkassen, FI und LBS. Der neue Prozess sollte vom Kunden und Berater aus gedacht werden«, erinnert sich Annika Tetenborg, Leiterin E2E-Kreditprozesse bei der LBS NordWest. »Das Ergebnis dieses Sprints war ein erster Prototyp. Mit diesem haben wir einen UX-Test (UX = User Experience) bei Beraterinnen und Beratern aus Sparkassen durchgeführt, wodurch wir wertvolles Feedback aus erster Hand erhalten haben«, ergänzt sie. Der Prozess sollte ein einfaches, schlankes und selbsterklärendes Verkaufserlebnis bieten. Wichtige Kreditprüfungen und die Produktermittlung sollten automatisiert im Hintergrund erfolgen, damit sich der Berater ganz auf den Kunden und seine Wünsche konzentrieren kann. »Dies ist uns sehr gut gelungen. Wir haben nun einen einfachen Prozess-Durchlauf mit wenigen Klicks«, zieht Annika Tetenborg ein positives Fazit aus dem Entwicklungsprojekt.
Schneller Startschuss
Als erste Institute haben die Sparkasse Trier und die Sparkasse Koblenz den neuen Prozess eingeführt. »Das Projekt zur Vorbereitung des Rollouts wurde in der Sparkasse kurz nach den Sommerferien 2023 gestartet. Mit dem OSPlus-Release 23.1, also Anfang November, haben wir mit den ersten Beratungen begonnen«, beschreibt Bausparfachberater Frank Bares von der Sparkasse Trier den Projektstart. Auch in der Sparkasse Koblenz startete die Pilotierung zum ähnlichen Zeitpunkt. »Es waren gar nicht so viele Vorbereitungen und Maßnahmen nötig. Anhand eines Steckbriefes zum LBS-Kredit-Prozess waren nur wenige Adminrechte zu vergeben«, erklärt Inga Birkenheier vom Vertriebsmanagement Bausparen in der Sparkasse Koblenz.
Gute Einarbeitung – breite Akzeptanz
Die Einarbeitungszeit war für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Kreditgeschäft erfreulich kurz, da das Produkt bereits dem Berater bekannt war. »Für die Nutzerinnen und Nutzer ist der Prozess alles in allem sehr einfach und intuitiv zu bedienen. Außerdem wird die Bearbeitung von kleinvolumigen Darlehen und Krediten durch den neuen Prozess signifikant verkürzt und vereinfacht«, fasst Frank Bares aus Trier die Vorteile zusammen. »Der Prozess ist an sich recht selbsterklärend. Außerdem haben wir für unsere Berater eine Klickstrecke erstellt, damit es für sie noch einfacher wird«, ergänzt Inga Birkenheier von der Sparkasse Koblenz.
Enge Projektbegleitung durch die FI
Ein umfangreiches und vielfältiges Maßnahmenpaket unterstützt die Einführung des neuen Prozesses. Positiv wurde hierbei die enge Begleitung und Unterstützung seitens der FI während der Pilotphase aufgenommen. Das hat allen Beteiligten schnelle Erkenntnisse und »Learnings« für den Flächen-Rollout gebracht. Vorteilhaft war außerdem die »zentrale Autoaktivierung«. So kann der neue Prozess mit wenig Administrationsaufwand eingeführt werden. Ein Lernvideo erklärt die wichtigsten Prozessschritte und erleichtert die Einarbeitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der Praxiseinführung finden Online-Konferenzen mit den Pilot-Sparkassen, der LBS und der FI statt, um die Erfahrungen von den Beratern zu besprechen oder mögliche Verbesserungen zu identifizieren.
Einfache Kundenreise
Von der Beratung über die automatisierte Angebotserstelung bis hin zum Abschluss ist der Prozess ideal für Kredite und Darlehen bis 50.000 Euro. Für Frank Demmer, Mitglied des Vorstandes der Landesbausparkasse NordWest und LBS-Vertreter im DSGV-Lenkungsausschuss »OSP_neo Geschäftsstelle«, ist die Neuentwicklung ein weiterer konsequenter Schritt, um sämtliche Geschäftsprozesse in OSPlus_neo zu integrieren und einfache, papierlose Prozesse zu schaffen. Demmer sieht die LBS hier auf dem richtigen Weg: »Als LBS-Gruppe sind wir der am tiefsten integrierte Verbundpartner im OSPlus und diesen Status möchten wir selbstverständlich auch ›neo-only‹ erhalten. Diesen Weg verfolgen wir auch konsequent bei der medialen Umsetzung, um Kunden und Interessenten zu erreichen, die digitalaffin sind und nicht unbedingt in einer Filiale beraten werden möchten.«
Der neue Prozess entspricht bereits heute dem einheitlichen neo-Standard der Sparkassen und kann nahtlos in die OSPlus_neo-Geschäftsstelle, den Kreditfinder und das Sparkassen-Finanzkonzept integriert werden. Die weiteren Ausbaustufen sind bereits geplant: Neben der Integration der Qualifizierten Elektronischen Signatur (QES) ist auch die Umsetzung eines medialen Geschäftsprozesses vorgesehen. Annika Tetenborg von der LBS NordWest bringt das gute Ergebnis des gemeinsamen Entwicklungsprojektes abschließend auf den Punkt und rät allen Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe: »Einfach freischalten und nutzen! Die Berater werden den Prozess mögen.«
Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotierung (nach aktuellem Stand bis zum 01.03.2024) erfolgt der flächendeckende Rollout im Rahmen von Serien-Rollouts. Hierzu wird die FI und LBS-Gruppe auf die jeweiligen interessierten Sparkassen zukommen.