Mit den drei Fusionen schreitet die Konsolidierung in der Sparkassen-Finanzgruppe bei den Landesbausparkassen weiter voran. Die Zusammenschlüsse sollen u.a. Synergien in der vertrieblichen Ausrichtung und die zunehmenden regulatorischen Anforderungen bündeln, um sie effizienter umzusetzen. Neben den rechtlichen Fusionen – die bereits rückwirkend zum 1. Januar 2023 stattgefunden haben – fusionieren die Institute in einem zweiten Schritt auch auf technischer Ebene. Bei den technischen Fusionen und der Vereinheitlichung der IT steht die Finanz Informatik (FI) den Instituten eng zur Seite.
Aus LBS West und LBS Nord wird die LBS NordWest
Mit der erfolgreichen Fusion der beiden Landesbausparkassen LBS West und LBS Nord zur neuen LBS NordWest ist am 1. September eine der fünf größten Bausparkassen in Deutschland entstanden. Das Einzugsgebiet umfasst mehr als ein Drittel der Bundesbürger in den vier Ländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und Bremen. Bereits im Herbst 2022 starteten die gemeinsamen Aktivitäten von LBS und FI zur Durchführung der technischen Fusion, in der die Datenbestände beider fusionierenden Häuser zusammengeführt wurden. In einem straffen Zeitplan mit insgesamt vier Testfusionen unter Beteiligung der LBS wurde der Cut-over und damit die Bestandszusammenführung auf das Altsystem der LBS West als aufnehmendes Institut detailliert vorbereitet. Auf Basis der sehr guten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen ca. 200 FI- und ca. 150 LBS-Mitarbeitern wurde der Cut-over am Wochenende 25./26. November 2023 erfolgreich durchgeführt. Die LBS NordWest konnte am darauf folgenden Montag den Geschäftsbetrieb im technisch fusionierten Institut reibungslos aufnehmen.
Landesbausparkassen - nach der Fusion ist vor der Fusion
In den Jahren 2024 und 2025 werden zwei weitere technische Fusionen in Zusammenarbeit von Finanz Informatik und den jeweils betroffenen LBSn durchgeführt.
Fusion zur LBS NordOst
Aus der LBS Ost und LBS SHH (Schleswig-Holstein-Hamburg) entsteht die LBS NordOst. Beide Landesbausparkassen haben den Zusammenschluss ebenfalls rechtlich bereits vollzogen. Die technische Fusion ist für September 2024 geplant. Das künftige Geschäftsgebiet der LBS NordOst umfasst die Bundesländer Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein sowie Berlin Ost mit einer Gesamteinwohnerzahl von insgesamt 15,1 Millionen Einwohnern. Die Bilanzsumme beträgt rund 9 Milliarden Euro. Das Projekt zur technischen Fusion ist bereits seit einiger Zeit gestartet und die erste Testfusion unter Beteiligung der LBS wurde erfolgreich durchgeführt. Bis zum Cutover im September 2024 folgen drei weitere Testfusionen inkl. einer Generalprobe, um auch hier eine möglichst reibungslose Zusammenführung der Datenbestände durchführen zu können.
LBS Süd – zweitgrößte Bausparkasse in Deutschland
Mit der LBS Süd ist die größte Landesbausparkasse und zweitgrößte Bausparkasse in Deutschland entstanden. Das neue Institut verwaltet nun rund 3,75 Mio. aktive Konten und weist eine Bilanzsumme von knapp 38 Milliarden Euro aus. Grünes Licht für die Fusion der LBS Bayern und LBS Südwest gab es auch von der Europäischen Zentralbank (EZB). Die LBS Süd ist ab dem 01.01.2025 die erste eigenständige Bausparkasse, die von der EZB als »bedeutendes Institut« eingestuft wird und sich demnach mit direkter europäischer Aufsicht und somit steigenden regulatorischen Anforderungen konfrontiert sieht. An der neuen Landesbausparkasse sind der Sparkassenverband Baden-Württemberg mit 51,2 Prozent, der Sparkassenverband Bayern mit 41,5 Prozent und der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz mit 7,3 Prozent beteiligt. Geplant ist die technische Fusion zum neuen Institut im September 2025. Dabei werden die bis dato separaten IT-Systeme zusammengeführt sowie alle Kunden, Konten und sonstigen Datensätze in das sogenannte aufnehmende Institut übertragen. Die gemeinsamen, vorbereitenden Aktivitäten von LBS Süd und FI zur technischen Fusion sind ebenfalls gestartet und münden Mitte des Jahres in ein Durchführungsprojekt.