Ein Werkzeug, so universell es auch zu sein scheint, ist nicht für jede Herausforderung gleich gut geeignet. Das gilt auch für KI. Es gibt beeindruckende KI-Werkzeuge, entwickelt von den großen Tech-Konzernen, optimiert für den weltweiten Einsatz mit Milliarden von Nutzerinnen und Nutzern im Blick. Doch für Sparkassenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zählt nicht Masse, sondern Präzision. Gefragt sind KI-Assistenten, die exakt auf die Anforderungen der Sparkassen zugeschnitten sind – leistungsfähig, gemäß den Vorgaben der Regulatorik und intuitiv einsetzbar im hochspezialisierten Finanzumfeld.

Klassische KI…

Für die Finanz Informatik ist KI nichts Neues. Die Vorteile »klassischer KI« setzt der Digitalisierungspartner der Sparkassen-Finanzgruppe bereits seit Jahren gezielt ein – etwa im Online-Banking und in der App, wo KI Umsätze kategorisiert oder Fotoüberweisungen erleichtert. Ein weiteres Beispiel ist KIWI, eine innovative Lösung zur Phishing-Prävention im Zahlungsverkehr. Sie analysiert verdächtige Transaktionen anhand von 460 Kriterien und bewertet das Risiko. Das schafft Klarheit: Statt sich durch zahllose Fälle zu arbeiten, können die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter der Sparkassen sich auf die wirklich kritischen Vorgänge konzentrieren. Das erhöht die Prozesseffizienz und verbessert gleichzeitig die Sicherheit.

…versus Generative KI

Nun kommen seit einiger Zeit die neuen Möglichkeiten dazu, die Generative KI und »Large Language Modelle« eröffnen. Hier setzt die Finanz Informatik mit dem S-KIPilot an – einer zentralen Plattform und Oberfläche, die Sparkassenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter direkt am Arbeitsplatz unterstützt. Der S-KIPilot steigert die Effizienz, indem er den schnellen Zugriff auf relevante Informationen erleichtert und in vielen Bereichen assistiert. Dabei geht es nicht darum, Fachwissen zu ersetzen,sondern Prozesse zu vereinfachen. Schon heute zeigt sich: Generative KI kann Arbeitsabläufe spürbar erleichtern und gleichzeitig die Qualität der Ergebnisse verbessern. 

Das Ziel: Daten- bzw. KI-Souveränität. Die FI entwickelt passgenaue KI-Lösungen für Sparkassen – unabhängig von globalen Cloud- und KI-Anbietern. Statt externe Plattformen zu nutzen, setzt die FI auf ihre eigene private Cloud in den FI-Rechenzentren. Ein entscheidender Vorteil: Die Sparkassen verfügen über eine vollständig integrierte IT-Infrastruktur mit gemeinsamer Datenhaltung – eine Grundlage, die viele andere Banken so nicht haben. In den vergangenen Jahren wurde hier viel Vorarbeit geleistet. Jetzt zahlt sich das aus: Die Infrastruktur bietet ideale Voraussetzungen, um Generative KI-Anwendungen eigenständig und souverän weiterzuentwickeln.


Schmuckbild KI für Sparkassen: Maßgeschneidert statt Massenware
Schmuckbild KI für Sparkassen: Maßgeschneidert statt Massenware



KI-Souveränität mit vielen Vorteilen

Dank des Skaleneffekts entstehen keine höheren Kosten als bei externen Cloud-Anbietern – dafür aber entscheidende Vorteile: Sensible Sparkassen- und Kundendaten bleiben sicher in der eigenen IT, sind uneingeschränkt aktuell und jederzeit verfügbar. Zudem erfüllen die Lösungen vollständig die Anforderungen der EU-Regulierung (EU AI Act). Seit Dezember 2024 verfügt jede Sparkasse über ihren eigenen S-KIPilot, der auf ihr spezifisches Wissen zugreifen kann. Die FI setzt dabei auf bewährte Open-Source-Basismodelle wie Mixtral von Mistral AI und künftig auch auf Whisper von OpenAI. Um dies zu ermöglichen, wurden die Rechenzentren gezielt mit KI-Beschleunigern (GPUs) erweitert. Das Ergebnis: maßgeschneiderte Lösungen, die exakt auf die Bedürfnisse der Sparkassen zugeschnitten sind – integriert in OSPlus, skalierbar und regulatorisch konform.

Abhängigkeiten vermeiden

Und wie sieht es mit Abhängigkeiten von großen Cloud-Anbietern aus, dem sogenannten »Vendor-Lock-in«? Auch dieses Risiko vermeidet die FI durch ihr Vorgehen. Langfristig sind Abhängigkeiten von US-Anbietern nicht nur teuer, sondern bergen erhebliche regulatorische Risiken – etwa im Datenschutz und der Transparenz (Stichworte sind etwa DORA, EU AI Act etc.). Durch das Vorgehen der FI verlassen vertrauliche Kunden-, Partner- und Mitarbeiterdaten zu keinem Zeitpunkt die eigenen Rechenzentren.

Mit der Übernahme der Web Computing GmbH hat die FI zudem einen starken KI-Spezialisten an Bord geholt. Das Unternehmen bringt langjährige Erfahrungin der Entwicklung bankenspezifischer KI-Anwendungen mit – und bleibt als eigenständige Tochter mit hohem Freiheitsgrad erhalten. Das Ziel: neue KI-Innovationen entwickeln und direkt für die Sparkassen nutzbar machen. 

Sparkassen als Vorreiter für Deutschland und Europa

Alles, was es für herausragende KI-Lösungen braucht, ist bereits vorhanden: Experten, die speziell für Sparkassen entwickelte KI-Lösungen entwerfen, eine sichere Infrastruktur zur Verwaltung der Modelle, eine optimale Integration in OSPlus und ein innovativer Versionsplan, mit dem Ende 2025 bereits die 6. Version des S-KIPilot an den Sparkassen-Arbeitsplatz kommt. Mit jedem Update unterstützt die KI die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt in ihrer täglichen Arbeit und macht Prozesse effizienter. Mit jeder neuen Version wächst die Nutzerzahl um 30.000, sodass mit Version 6 alle Arbeitsplätze in den Instituten mit dem S-KIPilot ausgestattet sein werden. Dieser entwickelt sich schrittweise weiter – vom reinen Chat-Partner zum Co-Creator. Ab Version 5 wird der S-KIPilot auch in häufig genutzten Anwendungen wie Outlook integriert. Von »sparkassenschlau« zu »verbundschlau«: Über das DSGV-Projekt KISPA wird die Basis für eine zentrale Wissensschicht geschaffen, in die auch Verbundpartner strukturiertes Wissen für den S-KIPilot zuliefern können. So werden die Antworten für die Nutzerinnen und Nutzer noch fundierter und praxisnäher.