Bereits in der Rekrutierungsphase setzen 57 Prozent der befragten Unternehmen auf die gezielte Ansprache von Frauen und Mädchen oder planen, dies in Zukunft zu tun (34 Prozent). Spezielle Kooperationen mit Hochschulen und Schulen sind bei rund einem Drittel der befragten Unternehmen dabei der bevorzugte Weg. Auch Einsteigerinnenprogramme (18 Prozent), die Nutzung weiblicher Role Models in der Kommunikation (15 Prozent), aktives Recruitment (12 Prozent) und die Teilnahme an Karrieremessen speziell für Frauen (11 Prozent) sowie an Frauen adressierte Werbe- und Social-Media-Kampagnen sind beliebte Maßnahmen. 9 Prozent der befragten Unternehmen geben an, Frauen bei gleicher Eignung zu bevorzugen.
Maßnahmen zur Förderung von Mitarbeiterinnen in IT-Unternehmen
Bei den Maßnahmen zur gezielten Karriereförderung von Frauen setzen Unternehmen auf Mobiles Arbeiten (59 Prozent), flexible Arbeitszeitmodelle (39 Prozent) oder Programme, die Frauen während der Elternzeit weiterhin Kontakt zum Unternehmen ermöglichen (26 Prozent) sowie Jobsharing-Modelle (16 Prozent). Des Weiteren setzt rund ein Drittel auf Weiterbildungen oder Mentoring-Programme (21 Prozent). Die Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden steht bei einem Viertel auf der Agenda. 12 Prozent der befragten IT-Unternehmen bieten interne Frauennetzwerke.
Gründe für den geringen Frauenanteil
Als Gründe für den geringeren Anteil von Frauen in der Belegschaft geben die Unternehmen mit 66 Prozent Hürden beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit an. Es mangele an Weiterbildungsangeboten während der Abwesenheit. Auch traditionelle Rollenbilder, die in den Unternehmen noch vorherrschten, trügen dazu bei (64 Prozent). Fehlende Karrierenetzwerke für Frauen (50 Prozent), eine mangelnde Sensibilisierung der Führungskräfte mit Führungsfunktion (44 Prozent) und das Phänomen der sogenannten „Gläsernen Decke“ führen 43 Prozent an. Diese Metapher beschreibt eine unsichtbare Barriere in Form von bestimmten Strukturen, die die Chance von Frauen, eine Führungsposition zu erlangen, verhindern können.
Auf gesellschaftlicher Ebene werden mangelnde Angebote zur Kinderbetreuung oder zur Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger (60 Prozent) erwähnt. Auch Hürden für Quereinsteigerinnen, etwa klischeebehaftete Weiterbildungsempfehlungen in Arbeitsagenturen, gaben 56 Prozent der befragten Unternehmen an. Ebenfalls zu stark auf Rollenbilder fixierte Ausbildungen oder Berufsorientierungsmaßnahmen in Schulen werden von fast der Hälfte (49 Prozent) angegeben. Schlechteres Selbstmarketing (50 Prozent) und mangelhafte Qualifikationen (42 Prozent) folgen auf der Liste der Gründe für einen geringeren Frauenanteil in IT-Unternehmen. Gut ein Drittel (33 Prozent) vermutet ein geringeres Interesse von Frauen an IT-Berufen.