Für Kundinnen und Kunden von Sparkassen und Banken stellt die Ausstattung eines Hauses mit Geldautomaten schon lange kein Differenzierungsmerkmal mehr dar. Dennoch sind insbesondere Sparkassen als öffentlich-rechtliche Institute der Bargeldversorgung verpflichtet.
Bargeld- und SB-Management als Kostentreiber
Doch das Bargeld- und das damit verbundene SB-Management gestalten sich für die Institute zunehmend komplexer und kostenintensiver. In den letzten Jahren sind zudem die regulatorischen Anforderungen stetig gestiegen, zum Beispiel die Aktualität von Software gemäß MaRisk. Für Stefan Ehmer, Direktionsleiter Organisation in der Sparkasse Göttingen, ist die Situation eindeutig: »Unserer Erfahrung nach lohnt es sich nicht, die Leistungen im Bereich Bargeld- und Cashmanagement mit hohem Personalaufwand selbst zu erbringen. Wir setzen lieber auf das Know-how von spezialisierten Dienstleistern.« Vor diesem Hintergrund hat die Finanz Informatik (FI) mit Managed Services SB & Cash ein hoch standardisiertes Produkt für den technischen Betrieb der Geldautomaten und für das Bargeldmanagement entwickelt. Ziel ist es, die Sparkassen durch Standardisierung und Automatisierung umfassend vom technischen SB-Betrieb und Bargeldmanagement zu entlasten. Das Produkt greift damit die Teilaufgabe »SB-Strategie« der übergeordneten »Betriebsstrategie der Zukunft« des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) auf. Eine vom DSGV durchgeführte Studie bestätigt dabei das große Potenzial, welches in der Vereinheitlichung von SB-Technik und Bargeldprozessen liegt.
Entlastung durch umfassende Leistungen im technischen SB-Betrieb
Der technische Betrieb der SB-Geräte umfasst drei Module:
- Service-Management: Das Service-Management ist für Sparkassen der zentrale Ansprechpartner und koordiniert und überwacht darüber hinaus weitere beteiligte Servicepartner. Die eingesetzten technischen Überwachungssysteme melden Fehler eigenständig und erfassen diese automatisch. Mittlerweile kann ein großer Teil der Störungen per Fernwartung (remote) kosteneffizient behoben werden.
- Technik-Service: Der Technik-Service koordiniert alle Aufgaben, die nicht remote, sondern von einem Techniker vor Ort erledigt werden müssen. Dabei liegt der einheitliche Service-Level für Cashgeräte bei sieben Stunden, im Non-Cash-Bereich gilt die Störungsbehebung bis zum nächsten Arbeitstag.
- Asset-Management: Das Asset-Management als drittes Modul bietet Sparkassen die Möglichkeit, ihre Hardwarebestände zum Restbuchwert an die Deutsche Leasing zu überführen. Innerhalb der 10-jährigen Vertragslaufzeit übernimmt die FI die technisch definierte Aufrüstung der Geräte. Diese werden innerhalb des Zeitraums einmal ausgetauscht. Dieser Austausch dient der vollständigen Standardisierung von Geldautomaten, Selbstbedienungsterminals und Cash-Recyclern. Die Institute beschreiben dafür ihren Hardware-Bedarf und finden die passenden und preisoptimierten Geräte nach einer zentralen Ausschreibung durch die Finanz Informatik zukünftig schnell und bequem im FI-Serviceshop. Sämtliche Prozesse und Koordinationsmaßnahmen rund um den Austausch übernimmt die FI als zentraler Ansprechpartner
Standardisiertes Bargeldmanagement mit hohem Automatisierungsgrad
Auch für das Bargeldmanagement bietet das Produkt SB- Managend Services & Cash umfangreiche Dienstleistungen an:
- Disposition: Im Bereich Disposition erfolgt eine Prognose des Geldbedarfs an den betreuten SB-Geräten, sodass eine optimale Bargeldversorgung gewährleistet ist. Kundenreklamationen, die Klärung von Falschgeld- hinweisen inklusive der entsprechenden Meldungen an die Bundesbank/BaFin und die Steuerung der Servicepartner sind ebenfalls Bestandteil des Angebots.
- Clearing: Im Clearing ist die Abstimmung von Konten und Durchführung von Korrekturbuchungen enthalten. • Regulatorische Anforderungen: Die FI unterstützt die Sparkassen bei der Prüfung von Wertdienstleistern, bei der Abstimmung von Verträgen und auch bei der Rechnungsprüfung.
- Wertdienstleister-Analyse: Die FI bewertet für Sparkassen den Umfang und die Qualität der Leistungen der Wertdienstleister. Dieser Service steht für Sparkassen zur Verfügung, in deren Region die Aufgabe nicht von den Verbänden übernommen wird. Die Sparkassen profitieren vom Einsatz etablierter OSPlus-Software und dem standardisierten Datenaustausch zwischen der Bundesbank, den Wertdienstleistern und dem eigenen Institut.
Die Sparkassen profitieren vom Einsatz etablierter OSPlus-Software und dem standardisierten Datenaustausch zwischen der Bundesbank, den Wertdienstleistern und dem eigenen Institut.
Alle Vorteile von Managed Services SB & Cash auf einen Blick
- skalierbare Kosten auf mehrere Jahre
- keine eigene Wartung und Verwaltung der SB- und Cashgeräte mehr
- Störungen werden innerhalb eines vereinbarten Service-Levels behoben
- Hard- als auch Software auf dem aktuellsten Stand
- standardisiertes Bargeldmanagement
- PPS-Prozesse: PPS Hauptprozesse/2.15.15 Bargeldlogistik/Hauptkasse:
- Sicherheit an SB-Geräten
- Umsetzung der Anforderung der Geldautomaten-Vereinbarung der Deutschen Kreditwirtschaft (DK)
- Umsetzung von Anforderungen aus dem Handlungsrahmen für das Cash-Recycling
Mehr Informationen dazu gibt es im FI-Kundenportal.
Das müssen Institute bei der Einführung beachten
Die Sparkassen entscheiden zunächst über den Gerätetyp und dessen Standort. Die FI wiederum gibt nicht nur die Geräteauswahl samt Herstellern, sondern auch die Servicepartner vor. Teilnehmende Institute profitieren von den Skaleneffekten der Hersteller, die diese durch die Bereitstellung einheitlicher Geräte erzielen. Wie hoch diese Preisvorteile sind, hängt jedoch von der individuellen Ausgangslage des jeweiligen Hauses ab. Interessierte Sparkassen erhalten von der FI eine Preisindikation und werden bei Bedarf auch indibiduell bei der Produkt-Einführung und der Prozessoptimierung im Bargeldmanagement unterstützt (Readyness).
Stefan Ehmer rät Sparkassen, die über die Einführung von Managed Services SB & Cash nachdenken, die Ansprechpartner der Wertpapiertransportunternehmen (WTU) vor Ort frühzeitig einzubinden: »So können neue Prozesse geklärt und Verantwortliche benannt werden.« Doch auch intern sei es wichtig, »die Kolleginnen und Kollegen in den Filialen beizeiten zu informieren, sodass Vertrauen zu den neuen Ansprechpartnern aufgebaut werden kann.«