Mehrere Wochen und Monate intensiver Vorbereitung lagen zwischen dem Projektstart und der Fusion zur neuen Landesbausparkasse (LBS) NordOst. Detaillierte Checklisten, drei Testläufe, fünf Testfusionen und ein sorgfältig geplanter Cut-Over-Termin bereiteten schließlich den Weg für den erfolgreichen Zusammenschluss der LBS Ost und der LBS Schleswig-Holstein-Hamburg (SHH). Beteiligt am Fusionsvorhaben waren neben den beiden Landesbausparkassen auch die 56 angebundenen Sparkassen aus den Regionen sowie die Finanz Informatik (FI) als federführender IT-Dienstleister.
Herausforderung LBS-Fusion
Das Besondere an dem Fusionsprojekt: Im Vergleich zu den Sparkassen-Fusionen ist ein Zusammenschluss der Landesbausparkassen nicht nur komplexer, sondern vor allem individueller. Trotz eines standardisierten Vorgehens, gab es einige Besonderheiten der jeweiligen LBS-Institute zu berücksichtigen. Zwar konnte auf die Fusionsprogramme aufgesetzt werden, die bereits bei der technischen Fusion der LBS NordWest zum Einsatz kamen. Dennoch musste die Fusionssoftwareum einige institutsindividuelle Gegebenheiten erweitert werden. Hinzu kam, dass die an die LBS NordOst angebundenen 56 Sparkassen ihre OSPlus-Administration selbstständig prüfen und teilweise anpassen mussten. Außerdem mussten die fachlichen Erweiterungen zum OSPlus-Release 24.0 hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Fusionsprogramme geprüft und entsprechend angepasst werden.
Erfolg für alle Beteiligten
Trotz des umfangreicheren Vorgehens gelang die Zusammenführung der Datenbestände am Cut-over-Wochenende planmäßig und ohne Störungen. Grundlage waren u. a. die Testfusionen inklusive einer erfolgreichen Generalprobe. Die mit Spannung erwartete Betriebsaufnahme der neuen LBS am Morgen des 16. September 2024 erfolgte absolut zufriedenstellend. Auch bei den angeschlossenen Sparkassen gab es keinerlei Einschränkungen: Insgesamt ein hervorragendes Ergebnis und toller Erfolg für alle Beteiligte. Entstanden ist damit die drittgrößte LBS unter den nur noch fünf Landesbausparkassen.
2025 gehts weiter
Doch auch bei Bausparkassen gilt: Nach der Fusion ist vor der Fusion. Mit dem Zusammenschluss zur neuen LBS Nord/Ost ist das Fusionskapitel der Landesbausparkassen noch nicht abgeschlossen. Im September 2025 steht schon die nächste technische Fusion zwischen der LBS Bayern und der LBS SüdWest zur LBS Süd auf dem Programm.
Geschäftsgebiet der LBS NordOst
Das Geschäftsgebiet der neuen Landesbausparkasse umfasst die Bundesländer Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein sowie Berlin Ost mit einer Gesamteinwohnerzahl von über 15 Millionen Einwohnern. Die Bilanzsumme beträgt rund 8,8 Milliarden Euro. Zusammen mit den Sparkassen werden rund 1,1 Millionen Bausparverträge mit einer Bausparsumme von über 40 Milliarden Euro betreut.