Schon die jüngsten Zahlen zu ChatGPT haben uns beeindruckt: Der Chatbot-Prototyp legte das stärkste jemals erzielte Wachstum einer Software hin und hatte zuletzt über 100 Millionen Nutzer:innen im Monat. Und so ganz nebenbei löste das öffentlich zugängige, aktuell kostenlose Tool von OpenAI breit geführte Diskussionen rund um den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) aus. Im Fokus steht dabei der Teilbereich der generativen KI, die selbständig synthetische Datenauszüge aus einer gigantischen Datenbank und perspektivisch auch aus dem Internet erzeugen kann.
Wie aber funktioniert ChatGPT? Vereinfacht gesagt ist der Chatbot eine Software, die sehr viel Text gelesen hat und über eine Chat-Eingabe mit Menschen interagieren kann, um aus ihrem Fundus kreierte Antworten anzuzeigen. Das Programm schafft es, innerhalb kürzester Zeit und mit einer verblüffenden Präzision Texte auszuarbeiten, die zumindest auf den ersten Blick nur schwer von menschgemachten Beiträgen zu unterscheiden sind. Beeindruckend sind die Ergebnisse des intelligenten Assistenzsystems vor allem im Bereich des Allgemeinwissens. Es ist zudem in der Lage, Zusammenfassungen zu schreiben, nach einfachen Anforderungen zu programmieren oder sogar Witze zu verfassen.
ChatGPTs Pläne für »Future Finance« – so lief unser Beispiel-Prompt
Wir haben ChatGPT beauftragt: Schreibe uns eine Kurzgeschichte über eine Bank und generative KI. Diese Story kam dabei heraus:
Es war einmal eine Bank namens »Future Finance«, die sich auf die Verwendung von generativer KI spezialisiert hatte, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren. Die Bank verwendete generative KI, um automatisch Risikobewertungen von Krediten durchzuführen, was zu einer schnelleren und genaueren Entscheidungsfindung führte. Sie verwendete auch generative KI, um ihre Kunden in spezifische Segmente zu gruppieren, was es ihr ermöglichte, personalisierte Angebote und Marketingstrategien zu entwickeln. Eines Tages trat ein Kunde namens Sarah in die Bank und bat um einen Kredit. Der KI-basierte Prozess bewertete ihre Kreditwürdigkeit und gab ihr ein positives Feedback, aber als die Bankmitarbeiter ihre Akte überprüfen wollten, stellten sie fest, dass sie bereits einen Kredit aufgenommen hatte, den sie nicht zurückzahlen konnte. Die Bank verwendete ihre generative KI, um Muster von betrügerischen Aktivitäten zu erkennen und stellte fest, dass Sarah Teil einer betrügerischen Gruppe war, die systematisch Kredite aufnahm und sie nicht zurückzahlte. Dank der generativen KI konnte die Bank ihre Prozesse schnell anpassen und weitere Betrugsfälle verhindern. Die Kunden schätzten die schnellen und effizienten Prozesse und die Bank gewann an Reputation als führende Bank im Bereich generativer KI. Am Ende erkannte Sarah, dass sie auf dem falschen Weg war und bat die Bank um Hilfe bei ihrer finanziellen Situation. Die Bank nutzte ihre generative KI, um Sarah einen individuellen Finanzplan zu erstellen und half ihr, ihre Schulden zurückzuzahlen und eine bessere finanzielle Zukunft aufzubauen. So zeigte sich, dass generative KI nicht nur eine effiziente Lösung für Geschäftsprozesse ist, sondern auch ein starkes Instrument zur Unterstützung von Menschen in Not.
Zwischen Hype und realem Einsatz: ChatGPT, DALL-E und Midjourney
Seit der öffentlichen Bereitstellung von ChatGPT Ende 2022 – inklusive einer angekündigten Premium-Variante »ChatGPT Plus« für 2023 – werden immer mehr spannende, branchenübergreifende Anwendungsmöglichkeiten diskutiert und ausprobiert. Zeitgleich werden aber auch Bedenken wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen und Plagiaten lauter. ChatGPT ist dabei längst nicht die erste Entwicklung von OpenAI, die einen Durchbruch erzielen konnte. Bei DALL-E und dem Nachfolger DALL-E 2 wird die Technologie auch als Bildgenerierungs-Software eingesetzt. Der Ablauf ist ähnlich: Man gibt Textbeschreibungen ein, daraus werden von der KI eines oder mehrere Bilder erzeugt, die in ihrer Kreativität kaum Grenzen kennen.
Neben OpenAI erhalten aktuell noch weitere Forschungsinitiativen immer mehr Aufmerksamkeit. So steht mit »AI Midjourney« bereits die nächste Weiterentwicklung für den realen Einsatz bereit. Mit dem Tool können innerhalb von weniger als 60 Sekunden beeindruckende, druckfertige KI-Kunstwerke erschaffen werden. Wer über einen Discord-Bot auf dem offiziellen Discord-Kanal von Midjourney lediglich einen Satz eingibt, erhält bis zu sechs unterschiedliche Bildvarianten, die in weiteren Schritten noch feingeschliffen werden können.
Unser Beispiel zu AI Midjourney
Wir haben Bildvarianten mit Hilfe von Midjourney erstellt. Durch die Eingabe des Prompts »a bank used its generative AI to detect patterns of fraudulent activity« (deutsch: Eine Bank nutzte ihre generative KI, um Muster von betrügerischen Aktivitäten zu erkennen) warf #Midjourney eine ganze Iteration an Bildern aus.
Geschwindigkeit von Trend zu Umsetzung zieht stark an
Trotz des aktuellen Hypes um ChatGPT und Co. gilt laut einer aktuellen Statista-Umfrage weiterhin, dass sich das Thema Künstliche Intelligenz in Deutschland nur langsam entwickelt. So gaben zuletzt über 65% der Unternehmen an, KI sei noch kein geschäftlich relevantes Thema. Auch das Zeitalter der Digitalisierung ist übrigens – anders als man annehmen könnte – noch längst nicht abgeschlossen. Im Gegenteil: In der Realität stecken wir hier noch immer in den Kinderschuhen. Für uns steht jedoch fest: Die nächsten zwei bis fünf Jahre dürften für eine Reihe disruptiver Technologien entscheidend werden, wenn es darum geht, unseren gelebten Alltag nachhaltig zu verändern. Mit Blick auf ChatGPT sieht man die rasante Entwicklung schon heute: Während in der momentanen Version bereits 175 Milliarden Parameter für die Kreation von Sätzen und Wortgruppen existieren sollen, wird für die kommende Ausbaustufe auf nochmal deutlich mehr Datenpunkte spekuliert.
Welche Anwendungen sich im Banking-Kontext mit den generativen KI-Tools entwickeln lassen, werden wir weiter beobachten – und natürlich auch ausloten, wie das die Sparkassen von morgen optimal unterstützen kann.
S-HUB LIVE: ChatGPT & Co. – Generative KI im LIVE-Test
Zuletzt haben wir auch in einem S-HUB LIVE Special einen direkten Einblick in die hier vorgestellten KITools ermöglicht und über die aktuellen Entwicklungen diskutiert. Livestream-Zuschauer:innen konnten sich dabei im Chat in die Diskussion einschalten und Ideen für die eigene Nutzung entwickeln. Zum Re-Live-Stream kommt Ihr über unseren YouTube-Kanal @SparkassenInnovationHub oder über die Website Sparkassen-Hub.com