Seit dem 28. Juni 2025 ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Für die Finanz Informatik ist das kein Einschnitt, sondern die konsequente Bestätigung eines Prinzips, das die Entwicklung der App Sparkasse schon lange prägt: Barrierefreiheit gehört selbstverständlich dazu. Sie ist integraler Bestandteil der End-to-End-Verantwortung, mit der die FI ihre Lösungen für die Sparkassen entwickelt: von der fachlichen Vision über die technische Umsetzung bis zur Einhaltung regulatorischer Vorgaben.
Digitale Teilhabe als Grundidee
Die App Sparkasse gehört für Millionen Menschen zum Alltag: Mittlerweile 18,6 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer verwenden sie täglich oder mehrmals wöchentlich. Und das mit großem Erfolg, wie der Zuwachs von 700.000 neuen Nutzern bis Juli 2025 belegt. Damit wächst auch die Verantwortung, digitale Teilhabe für alle sicherzustellen. Denn Barrierefreiheit ist mehr als eine gesetzliche Pflicht. Sie steht für Chancengleichheit im digitalen Banking. Neben einem ganzheitlichen Blick auf die persönlichen Finanzen bietet die App Sparkasse ihren Nutzerinnen und Nutzern ein breites Spektrum an Service- und Produktabschlussprozessen, die einfach und sicher zu bedienen sind: Flexibles Sparen, Wertpapiersparen, Bausparen, Finanzierungsangebote, Baufinanzierungen, Versicherungen, Payback, Karten bis hin zum digitalen Bezahlen mit dem Smartphone oder Wero. Deshalb ist Barrierefreiheit in der App Sparkasse von Anfang an mitgedacht, getestet und kontinuierlich optimiert worden.
BFSG-Umsetzung: Integriert statt addiert
Mit den App-Versionen 7.2 und 7.3 wurden weitere BFSG-Anforderungen gezielt umgesetzt. So wurden unter anderem das Login, das Onboarding, die Finanzübersicht, der Zahlungsverkehr und das Passwort-Reset weiter optimiert. Dazu gehören ein klar erkennbarer „Focus State“ zur Orientierung, variable Textgrößen, eine zuverlässige Sprachausgabe sowie die Navigation per Tastatur.
Die wichtigsten Fragen an Aytekin Demirbas
Aytekin Demirbas von der Braunschweigischen Landessparkasse ist sein Leben lang sehbehindert und mittlerweile erblindet. Er ist Teil des Umsetzungsteams des DSGV zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz.

Was sind für Sie typische Hürden beim Online-Banking?
Aytekin Demirbas: Meine größte frühere Hürde gibt es inzwischen nicht mehr: die Limitänderung. Die Seite war formal barrierefrei, aber prozessual stand ich vor einer unüberwindbaren Hürde: Die Felder waren zwar korrekt beschriftet, abgefragt wurde jedoch die Kartennummer, die ich nicht lesen kann. Dafür hätte ich jemanden gebraucht, der mir diese sensiblen Daten vorliest. Heute ist das gelöst, die Freigabe läuft über die S-pushTAN-App. Wirkliche Hürden fallen mir aktuell kaum noch ein. DSGV und FI haben hier sehr gute Arbeit geleistet.
Welche Funktionen sind für Sie besonders wichtig?
Aytekin Demirbas: Natürlich die Überweisung – die funktioniert einwandfrei. Auch WERO klappt hervorragend, ebenso Echtzeit- und Terminüberweisungen. Vorlagen anlegen und nutzen, das funktioniert gut. Vollmachten und Freistellungsaufträge ändern erfordert derzeit noch ein paar zusätzliche Schritte, funktioniert aber ebenfalls; das sind zudem Dinge, die nicht täglich anfallen. Auch aus der Blinden-Community wird mein Eindruck bestätigt. Hier höre ich immer wieder, dass die App Sparkasse sehr gut ist – auch im Vergleich zu anderen Banking-Apps.
Wie haben Sie die Arbeit im Umsetzungsteam erlebt?
Aytekin Demirbas: Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der FI und der Star Finanz war großartig. Alle waren sehr empathisch und haben verstanden, worauf es ankommt. Durch meine Mitarbeit haben viele einen anderen Blick auf die Herausforderungen gewonnen. Wie jemand aus dem Team gesagt hat: „Du hast uns die Augen geöffnet.“ Ich merke, dass ich mit meinen Erklärungen wichtige Impulse geben konnte; das Verständnis ist noch gewachsen. Die Arbeit macht viel Spaß.
Gibt es etwas, das Sie Entscheiderinnen und Entscheidern mit auf den Weg geben möchten, wenn es um Barrierefreiheit geht?
Aytekin Demirbas: Weiter so – und dranbleiben!