Bundesweit nutzen 81 Prozent aller Deutschen den digitalen Zugang zu ihrer Bank oder Sparkasse. Das zeigt eine Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Besonders in der Altersgruppe ab 65 erhöhte sich der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer von 45 im vergangenen Jahr auf aktuell 54 Prozent. Bei den 16- bis 64-Jährigen liegt der Nutzungsgrad zwischen 92 und 94 Prozent. Die meisten Befragten nutzen zum Online-Banking ihren Laptop, 76 Prozent zumindest hin und wieder das Smartphone. Desktop-PCs werden von 43 Prozent genutzt und 42 Prozent verwenden Tablets.

Digitale Angebote immer wichtiger

42 Prozent der Befragten gaben sogar an, ausschließlich Online-Banking zu nutzen und nie eine Filiale aufzusuchen. 40 Prozent tätigen ihre Bankgeschäfte überwiegend online, pflegen jedoch ab und zu den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Filialen. Lediglich 16 Prozent nutzen überwiegend die Services in den Filialen und Online-Banking nur hin und wieder. Bei der Wahl ihrer Bank legen Dreiviertel der Befragten Wert auf eine benutzerfreundliche App. Für 67 Prozent ist eine breite Angebotspalette im Online-Banking wichtig und für 60 Prozent spielen   eine wichtige Rolle. Dieser Trend zeichnet sich innerhalb der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen noch deutlicher ab. Hier liegen alle Zustimmungswerte zu den digitalen Angeboten im oberen Bereich: 78 Prozent finden Mobile-Payment-Angebote, 79 Prozent das Online-Banking-Angebot und 87 Prozent benutzerfreundliche Apps wichtig. Markenbekanntheit (53 Prozent), persönliche Beratung (51 Prozent) und ein gut erreichbares Filialnetz (43 Prozent) werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Umfrage hingegen als weniger wichtig eingestuft.

Sicherheit und Kosten im Blick

Altersunabhängig spielen für fast alle Befragten (96 Prozent) die Höhe der Einlagensicherung und die der Bankgebühren eine wichtige Rolle bei der Wahl ihres Kreditinstituts. Eine gebührenfreie Bargeldversorgung im Ausland so wie viele kostenlos nutzbare Geldautomaten sind für 88 Prozent von Bedeutung. Auch das Herkunftsland der Bank (73 Prozent) und das Angebot von Tagesgeld-Zinsen (ebenfalls 73 Prozent) wurden als wichtige Kriterien angegeben. Ein nachhaltiges Engagement ihrer Bank ist für 86 Prozent wichtig. Kundenbindungsprogramme über Punkte oder Prämien halten dagegen knapp weniger als die Hälfe, nämlich 49 Prozent, für entscheidend. Lediglich für 14 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist ein Angebot von Kryptowährungen wichtig.

Bindung zur Hausbank sinkt

Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) hat bereits einmal das hauptsächlich genutzte Girokonto gewechselt. 2018 lag dieser Wert noch bei 35 Prozent. Wechselwillige Kundinnen und Kunden belassen es nicht bei einem Wechsel: 15 Prozent haben schon zwei, 34 Prozent 3 und 28 Prozent 4 Kontenwechsel hinter sich. Jeder Zwölfte (8 Prozent) hat sogar bereits 5 oder mehrmals das Konto gewechselt. Durchschnittlich unterhalten 70 Prozent der Befragten Geschäftsverbindungen zu mehr als einer Bank. Meistens sind es rund zwei Institute. Die Verwaltung der verschiedenen Konten über Multibanking-Apps nutzt bisher rund ein Drittel. Ein weiteres Drittel kann sich die Nutzung einer solchen App vorstellen und das letzte Drittel nutzt diese nicht und will es auch künftig nicht tun.

Offenheit für KI-Anwendungen im Finanzbereich

Offen für eine Altersvorsorgeberatung durch eine KI zeigen sich 37 Prozent. Rund ein Viertel (26 Prozent) gibt an, dass eine KI bessere Empfehlungen für Finanzprodukte erteilen könne als ein Mensch. Für die individuelle Finanzplanung, also beispielsweise für Empfehlungen zu möglichen Ausgaben oder Sparhinweisen, wünschen sich 20 Prozent eine KI-gesteuerte Finanzplanung.