Während sich Unternehmen auch aufgrund regulatorischer Vorgaben immer besser absichern, wähnen sich viele Privatpersonen in trügerischer Sicherheit, das geht aus dem „Cybersicherheitsmonitor 2024“ hervor. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) führt diese Bürgerbefragung seit 2019 zusammen mit dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) durch. Abgefragt wird das Informations- und Schutzverhalten sowie die Betroffenheit von Cyberkriminalität.
Im Cybersicherheitsmonitor 2024 gaben knapp 10 Prozent der Befragten an, in den letzten 12 Monaten von Internetkriminalität betroffen gewesen zu sein. Dem gegenüber halten 56 Prozent der Befragten ihr Risiko, Opfer von Cyberkriminalität zu werden, für eher oder sehr gering bis ausgeschlossen. Bei den im Internet verübten Straftaten dominierte Betrug (44 %) vor Datendiebstahl (28 %), Betrug beim Onlineshopping (23 %) und dem Einsatz von Schadsoftware (9 %).
Informations- und Schutzverhalten von Privatpersonen zum Thema Cybersicherheit
41 Prozent der Teilnehmenden informieren sich nach eigenen Angaben hin und wieder zum Thema Cybersicherheit, 23 Prozent tun das überhaupt nicht, 18 Prozent nur, wenn sie betroffen sind und nur 16 Prozent informieren sich regelmäßig. Wenn es um Schutzmaßnahmen geht, kennen 60 % Antivirenprogramme, 57 % sichere Passwörter. Diese beiden Maßnahmen werden auch von fast der Hälfte der Befragten (47 %) genutzt. Als weitere bekannte Schutzvorkehrungen wurden die Zwei-Faktor-Anmeldung (37 %), der Einsatz einer aktuellen Firewall (32 %) und die automatische Installation von Updates (28 %) genannt.
Cybersicherheit für Kinder
Von den Befragten, die mit mindestens einem minderjährigen Kind in einem Haushalt leben, setzen 39 Prozent technische Möglichkeiten wie beispielsweise spezielle Schutzprogramme ein, um ihre Kinder vor Gefahren aus dem Internet zu schützen. Ab und zu überprüfen 36 Prozent der Sorgeberechtigten die Online-Aktivitäten ihrer Kinder. Ähnlich viele – nämlich 35 Prozent – führen ein Gespräch über IT-Sicherheit bzw. Gefahren im Internet, bevor ihre Kinder eigenständig im Internet sein dürfen. Fast ein Viertel (23 Prozent) spielt Online- und Videospiele zunächst selbst, bevor das Kind diese allein spielen darf. Nur 11 Prozent der Befragten gaben an, das Thema Sicherheit im Internet noch nie mit ihrem Nachwuchs thematisiert zu haben.