Kurzer Rückblick: In den letzten zwei Jahren hat die Sparkassen-Finanzgruppe das Online-Banking Business im S-Firmenkundenportal (S-FKP) eingeführt und so die mediale Basis in der Lösungslandschaft für gewerbliche Kunden geschaffen. Und doch ist dieser Rollout nur der erste wichtige Schritt auf dem Weg zu einem Service- und Vertriebsportal der Zukunft. Die Einführung war für alle Beteiligten ein echter Kraftakt: Neben der technischen Administration mussten unter anderem neue Vertriebsstrukturen etabliert, bestehende Abläufe angepasst und Mitarbeiter geschult werden. Viele Sparkassen haben diese Voraussetzungen nun geschaffen.

Rückenwind im Vertrieb

Im ersten Quartal 2023 zeigte sich, dass zunehmend mehr Sparkassen einen neuen Fokus haben: Den aktiven Vertrieb des S-FKP zu intensivieren. Seit Jahresbeginn wurde die Anzahl an Online-Banking-Business-Kunden auf über 42.000 verdoppelt. Auch die Nutzung des Portals durch die gewerblichen Kunden hat deutlich zugenommen – mit insgesamt über 3,3 Millionen Aktivitäten im Monat. Somit erreicht ein Kunde seine Sparkasse über das S-FKP etwa 80 Mal im Monat. Die Institute, die das Online-Banking Business erfolgreich einsetzen, machen damit bereits gute Erfahrungen. Doch wie schafft es eigentlich eine Sparkasse, den Vertrieb der FKP-Rahmenvereinbarungen und den Support erfolgreich zu gestalten? Wie es der Kreissparkasse Heilbronn gelungen ist, berichtet Roland Olpp, Leiter Payment (nächste Seite).

Wie geht es 2023 weiter?

Zusammen mit den Regionalverbänden unterstützt die FI in diesem Jahr 50 Institute dabei, das gemeinsame Ziel des aktiven Vertriebs des Online-Banking Business zu erreichen. Über einen Zeitraum von sechs Monaten werden zunächst die individuellen Lücken bankfachlicher oder technischer Natur geschlossen. Anschließend werden der (Re-) Start des aktiven Vertriebs vorbereitet und die ersten vertrieblichen Schritte eng begleitet. Dafür steht neben der Schnittstelle zu den Regionalverbänden ein direkter Ansprechpartner im FIRollout-Management zur Verfügung.

Frischer Wind fürs S-FKP – die neuen gewerblichen OSPlus_neo-Prozesse

Neben der Etablierung der Plattform als Vertriebskanal spielt auch die Einführung weiterer gewerblicher Neo-Prozesse, wie der gewerblichen Finanzierung, eine wichtige Rolle. Denn nur so können wir den Nutzen und die Effizienz des S-FKP, aber auch des gewerblichen Ökosystems in Summe stetig steigern. Hinzu kommt in diesem Jahr der Neo-Prozess zur Geschäftskontoeröffnung für Neu- und Bestandskunden, um es Gewerbetreibenden so einfach wie möglich zu machen, ein Konto zu eröffnen. Die Rollout-Unterstützung für das Geschäftskonto hat bei den Sparkassen ein großes Interesse erzeugt, sodass sämtliche Serien des gemeinsamen Rollout-Vorgehens von FI und Regionalverbänden bereits ausgebucht sind. Ein weiterer Schwerpunkt liegt 2023 auf dem Zahlungsverkehr mit EBICS, dem »Eletronic Banking Internet Communication Standard« für die Übertragung von Zahlungsverkehrsdaten über das Internet. Hier werden die Sparkassen im zweiten Halbjahr bei der Markteinführung des Online-Banking Business Pro unterstützt – weitere Infos zum Vorgehen finden Sie im Kundenportal.

Ein Zwischenfazit

Die vielfältigen, in der SFG gut verzahnten Aktivitäten rund um das S-FKP bereiten den Weg für ein ganzheitliches Service- und Vertriebsportal. Sie geben den Sparkassen kräftigen Rückenwind in der Digitalisierung ihres Firmenkundengeschäfts.


3 Fragen an Roland Olpp 
(Leiter Payment | Kreissparkasse Heilbronn)

Den Vertrieb richtig vorbereiten

Herr Olpp, Sie haben bereits über 450 FKPRahmenvereinbarungen abgeschlossen und über 1.000 Nutzer im S-Firmenkundenportal angelegt. Wie haben Sie das geschafft bzw. wie haben Sie den Vertrieb vorbereitet?

Wir haben uns dafür entschieden, das Firmenkundenportal als Standardangebot im Online-Banking mit Firmenkunden zu platzieren und damit auch einen dezentralen Vertrieb zu etablieren. Bei neuen Geschäftsverbindungen mit Firmengeschäfts(FG)-Kunden ist der Abschluss einer FKP-Rahmenvereinbarung seit Sommer 2022 verpflichtend. Mit dieser Vorgehensweise haben wir durch erste dezentrale Abschlüsse die Lernkurve im gesamten FG-Bereich beschleunigt. Und mal ganz ehrlich: Sowohl der Neo-Prozess für die Anlage der Rahmenverträge als auch das Onboarding der Kunden mit PIN/TAN-Verträgen sind ja sehr einfach. Vorausgegangen waren mehrere Webinar-Angebote und auch Schulungsangebote durch unsere Payment-Berater. Komplexer ist die Situation bei Kunden, die bereits Online-Banking (PIN/TAN) oder EBICS nutzen. Hier bedarf es konkreter Anlässe bzw. Kundenanforderungen und dies setzt auch mehr Know-how in der Beratung voraus. Die Klärung der Ausgangslage beim FG-Kunden und die teilweise sehr konkreten Anforderungen erfordern überwiegend eine Mitwirkung durch unsere Payment-Berater.

Wenn Sie sich in die Rolle Ihrer Kunden versetzen, was sind die für Sie wesentlichen Vorzüge des S-FKP?

Es gibt unterschiedliche Anforderungen, die unsere Kunden als Anlass für ein Upgrade auf das S-FKP sehen: Die Trennung der digitalen Zugänge für private Konten und Firmenkonten, insbesondere auch in Bezug auf das Elektronische Postfach. Die Einführung eines Firmenpostfachs mit elektronischen Auszügen. Denn wir haben noch mehr als 7.000 Kunden, die Kontoauszüge postalisch per Post erhalten! Oder auch die selbstbestimmte Verwaltung der Onlinebanking-Zugänge (NBM). Überraschenderweise hat eine zunehmende Sensibilität unserer FG-Kunden gegenüber Cyber-Kriminalität dazu geführt, dass für die lokalen Softwarelösungen , wie z. B. auch SFirm, unser FKP-Angebot für ein Cloud-Banking als Back-up nachgefragt wird.

Was waren Ihre Erfahrungen im Rollout? Wie haben Sie die Unterstützung von Verband und FI wahrgenommen?

Die Unterstützung der FI und auch des Sparkassenverbands Baden-Württemberg (SVBW) in der Einführungsphase war wichtig und sehr professionell. Die Komplexität durch weitere Optionen, z. B. der Abschluss mit gemeinschaftlich vertretungsberechtigten Vertragspartnern oder EBICS, ist hoch und unsere Lernkurve deshalb noch lange nicht abgeschlossen. Seit dem Go-Live und der zunehmenden Nutzung wächst unser Verständnis in das Produktangebot sukzessiv und wir können offene Themen auch administrativ umsetzen.

Weitere Informationen

Um Sie weiterhin bei der erfolgreichen Einführung der gewerblichen Schwerpunkte zu unterstützen, wurde das Kundenportal als zentrale Informationsquelle neu gestaltet. Unter der Rubrik »Themen im Fokus (Rollout) -> Digitale Lösungen für gewerbliche Kunden« finden Sie die notwendigen Informationen zu den aktuellen Rollout-Schwerpunkten auf einen Blick.
Dazu zählen unter anderem die Schwerpunkte OnlineBanking Business, die gewerblichen Finanzierungsprozesse mit OSPlus_neo, die Geschäftskontoeröffnung im S-FKP sowie die Unterstützung bei der Markteinführung des Online-Banking Business Pro.
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