Die Sparkassen-Finanzgruppe (SFG) verfügt über einen umfangreichen Datenschatz. Um datenbasierte Entscheidungen sicher treffen zu können, rücken Themen wie das Datenqualitätsmanagement, Plausibilitätsprüfungen und Validierung zunehmend in den Fokus – vor allem, wenn es darum geht, jedem Institut die passenden Kennzahlen automatisiert und zuverlässig bereitzustellen. In den IDH-Anwendungen, etwa in der Risikosteuerung, der Gesamtbanksimulation, der Gesamtbanksteuerung, im Meldewesen und im IDH-Datenqualitätsmanagement (DQM), kommen bereits heute Kennzahlen und Verfahren zum Einsatz, mit denen die Datenqualität in den Instituten gezielt geprüft wird. Das IDH-Daten Monitoring ermöglicht einen zentralen Überblick über die Ergebnisse der standardisierten und individuellen Prüfungen zur Datenqualität in der Banksteuerung.


Vom Zielbild zur Umsetzung

Die S Rating und Risikosysteme GmbH (SR) hat auf Basis aktueller Anforderungen ein Zielbild erstellt, um der SFG ein Monitoring für die Datenqualität in der Banksteuerung zur Verfügung zu stellen. Dieses wurde in bewährter Zusammenarbeit gemeinsam mit Projektteams und Arbeitskreisen entwickelt. Die technische Umsetzung der Fachkonzepte erfolgte durch die Finanz Informatik (FI) im engen Austausch mit der SR sowie dem Prozess- und Anwendungsteam „Reporting“, das die fachliche Expertise aus der Praxis in die Projektarbeit mit eingebracht hat. 

Entwicklung und Bereitstellung des Daten Monitorings erfolgen in Stufen, um mit erfolgreich validierten Funktionen bereits frühzeitig in den Rollout zu starten. Somit erhalten die Sparkassen mit OSPlus-Release 25.1 bereits optimale Unterstützung bei der Analyse und Bearbeitung der Ergebnisse aus den Plausibilitätsprüfungen erster Risikoverfahren wie z. B. dem Adressenrisiko, dem Marktpreisrisiko oder dem Liquiditätsrisiko.

Elf Institute haben die neue Anwendung im Rahmen eines Praxis-Sprints vor dem Flächen-Rollout ausgiebig getestet und dabei hilfreiche Impulse für die zukünftige Entwicklung des Daten Monitorings gegeben.



Die Anwendung

Ziel ist es, den Nutzenden eine verfahrensübergreifende Sicht auf die relevanten Ergebnisse der Plausibilitätsprüfungen zu ermöglichen und den Bearbeitungsstatus zu dokumentieren.

Ziel ist es, den Nutzenden eine verfahrensübergreifende Sicht auf die relevanten Ergebnisse der Plausibilitätsprüfungen zu ermöglichen und den Bearbeitungsstatus zu dokumentieren.

Ziel ist es, den Nutzenden eine verfahrensübergreifende Sicht auf die relevanten Ergebnisse der Plausibilitätsprüfungen zu ermöglichen und den Bearbeitungsstatus zu dokumentieren.


Die FI bietet mit der ersten Entwicklungsstufe der DaMon-Anwendung eine moderne Lösung zur übergreifenden Darstellung und Bearbeitung der Ergebnisse aus Plausibilitätsprüfungen der Risikoverfahren. Die Nutzerinnen und Nutzer erhalten die aggregierten Kennzahlen zu den Ergebnissen aus den Risikoverfahren in einer kompakten und übersichtlichen Darstellung. Ein Ampelstatus signalisiert, in welchen Verfahrensläufen besonderer Handlungsbedarf besteht. Über einfache Drilldown-Funktionen gelangen sie schrittweise zu detaillierten Informationen eines Verfahrenslaufs (Laufübersicht) bzw. zu den Auffälligkeiten einzelner Plausibilitätsregeln (Vorgangsübersicht) – analog zu den Inhalten der bisher genutzten IDH-Reporting-Abfragen.

Ein besonderes Merkmal ist die Möglichkeit, direkt in der Anwendung Kommentierungen vorzunehmen und den Bearbeitungsstatus einzelner Vorgänge zu dokumentieren. Änderungen am Vorgangsstatus wirken sich dynamisch auf die übergeordneten Ansichten aus, sodass der Anwender auf einen Blick erkennt, wie viele Vorgänge noch offen sind und welche bereits bearbeitet wurden. 


Mit der sogenannten Vorgangsanalyse ermöglicht die DaMon-Anwendung verfahrensübergreifende Analysen, um die Auswirkungen von Auffälligkeiten auf andere Bereiche in der Banksteuerung zu erkennen. Dies ist ein Schritt hin zu mehr Effizienz in der Sicherstellung beziehungsweise Steigerung der Datenqualität in der Banksteuerung.


Erfahrungsberichte aus dem Praxis-Sprint

Besonders wichtig war das Feedback aus der Praxis. Deshalb waren in den Praxis-Sprint mehrere Sparkassen eng eingebunden. Patrick Krüger, Datenqualitätsmanager Abteilung Steuern von der Nassauischen Sparkasse betonte: „Die Einführungsveranstaltung empfand ich als sehr hilfreich – insbesondere die Praxistipps und der direkte Austausch mit erfahrenen Anwenderinnen und Anwendern. Auch die Schulungsunterlagen sind so aufgebaut, dass sich selbst Kolleginnen und Kollegen ohne Vorkenntnisse schnell zurechtfinden. Besonders wertvoll ist für uns die Kommentierungsfunktion, die den Analyseprozess zentral dokumentiert und Medienbrüche vermeidet.“


Patrick Krüger
Datenqualitätsmanager Abteilung Steuern
»Besonders wertvoll ist für uns die Kommentierungsfunktion, die den Analyseprozess zentral dokumentiert und Medienbrüche vermeidet.«


Jennifer Lysenkov, Controlling, Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück schilderte ihren ersten Eindruck: „Die Oberfläche gestaltet sich auf den ersten Blick übersichtlich und intuitiv. Die Einführungsveranstaltung hat gut auf die Anwendung und den Praxis-Sprint vorbereitet; aber auch ohne Unterlagen finden sich Nutzerinnen und Nutzer schnell in die Anwendung rein.“ Mit Blick auf die neuen Funktionen ergänzte sie: „Die DaMon-Anwendung bietet eine einfache und einheitliche Möglichkeit der Dokumentation. An einigen Stellen ist es allerdings noch nicht vollumfänglich möglich, den kompletten Prüfprozess in der Anwendung abzuschließen, weil wichtige Informationen in den Plausibilitätsprüfungen fehlen .“


Jennifer Lysenkov
Controlling
»Die Oberfläche gestaltet sich auf den ersten Blick übersichtlich und intuitiv.«


Jan Windmüller, Risikosteuerung, Sparkasse Mittelthüringen, erläuterte seine Motivation: „Wir sind durch unsere Arbeit mit Plausibilitätsprüfungen direkt betroffen und wollten von Anfang an mitgestalten, um für mehr Nutzen in der Praxis zu sorgen und eine mögliche Fehleranfälligkeit möglichst früh zu reduzieren. Das Ergebnis überzeugt ihn: „Die Oberfläche ist insgesamt gut strukturiert und intuitiv. Die Unterscheidung zwischen DaMon-Übersicht, Laufübersicht, Vorgangsübersicht und Vorgangsanalyse ist allerdings weniger intuitiv, aber hier helfen die Schulungsunterlagen.“


Jan Windmüller
Risikosteuerung
»Wir sind durch unsere Arbeit mit Plausibilitätsprüfungen direkt betroffen und wollten von Anfang an mitgestalten.«


Zwischenfazit 

Das Feedback der Pilotsparkassen insgesamt lässt sich so zusammenfassen: Die neue Anwendung IDH-Daten Monitoring erleichtert den Instituten spürbar den Arbeitsalltag. Besonders geschätzt wird die intuitive Navigation, mit der Prozesse ohne manuelle Zwischenschritte durchlaufen werden können. Positiv hervorgehoben werden zudem die Anpassung des Vorgangsstatus und die Möglichkeit, Bearbeitungskommentare direkt in der Anwendung zu hinterlegen. Damit gehören individuelle Datenexporte und dezentral abgelegte Screenshots zur Dokumentation der Prüfaktivitäten mit Einsatz der DaMon-Anwendung weitestgehend der Vergangenheit an. 

Ehemalige Workarounds und manuelle Schritte, wie das Kopieren von Workflow-IDs und Stichtagen in Standardabfragen im IDH-Reporting, entfallen durch den Einsatz der DaMon-Anwendung.


Weiteres Vorgehen

Nach erfolgreichem Praxis-Sprint und Umsetzung erster Anregungen der teilnehmenden Sparkassen startet mit OSPlus-Release 25.1 der Rollout in der Fläche. Diesen begleitet die FI mit einem Rollout-Projekt in enger Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden und der SR. Informationen zum Rollout erhalten Kundinnen und Kunden über Ihre Ansprechpartner in den Regionalverbänden, sowie im Teamroom Banksteuerung im Abschnitt „Daten Monitoring“.

Parallel zum Rollout wird bereits an der Weiterentwicklung des Daten Monitorings gearbeitet. In einer nächsten Ausbaustufe erfolgt die Erweiterung der DaMon-Anwendung um Ergebnisse aus dem IDH-Datenqualitätsmanagement. Damit wird transparent, ob Auffälligkeiten aus der individuellen DQM-Regelverarbeitung einen Bezug zu Vorgängen aus den Plausibilitätsprüfungen haben. Und das alles mit wenigen Klicks in der Vorgangsanalyse der DaMon-Anwendung.   

Mit der zukünftigen Anbindung der Ergebnisse weiterer Datenqualitätsprüfungen (bspw. IDH-Abgleiche), der Bereitstellung weiterer zielführender Kennzahlen und Dashboards, entwickelt sich das Daten-Monitoring zu einer zentralen Lösung, mit der die Sparkassen valide Aussagen zur Datenqualität in der Banksteuerung erhalten.