Um die in den vergangenen Jahren gestiegenen Anforderungen an Bezahlverfahren im Electronic- und Mobile-Commerce sowie Bezahlmöglichkeiten im In- und Ausland zu erfüllen, bieten nahezu alle Sparkassen ihren Kundinnen und Kunden die Sparkassen-Card mit einem sogenannten Co-Badge-Zahlverfahren wie Debit Mastercard, Visa Debit oder V Pay an.
Vorteile der Sparkassen-Card mit Co-Badge Debit Mastercard und Visa Debit
Kundinnen und Kunden können ihre Sparkassen-Card mit Co-Badge weltweit nutzen, inklusive der Möglichkeit, kontaktlos und mobil zu bezahlen. Zudem stellt die Karte dank 16-stelliger Kartennummer, Ablaufdatum, Prüfziffer und 3-D-Secure-Verfahren eine sichere Möglichkeit zum Bezahlen im Internet dar. Die direkte Abbuchung vom Girokonto der Inhaberinnen und Inhaber sorgt jederzeit für Transparenz. Kundinnen und Kunden behalten jederzeit den Überblick über ihre Kosten, da die Abbuchungen direkt vom Girokonto getätigt werden. Zusätzlich profitieren sie von reduzierten Bonitätsanforderungen.
Sicher online shoppen dank 3-D-Secure-Verfahren und S-pushTAN-App
Das 3-D-Secure-Verfahren bietet mittels 2-Faktor-Authentifizierung zusätzlichen Schutz für Karteninhaberinnen und -inhaber. Es steht seit Anfang 2023 für die Sparkassen-Card mit Co-Badge zur Verfügung. Der Marktstart des pushTAN-3-D-Secure-Verfahrens in Kombination mit der S-pushTAN-App für Kreditkarten von Mastercard und Visa ist für 2025 geplant. Damit einher geht die Ansprache der Kundinnen und Kunden, die noch die S-ID-Check-APP zur Authentifizierung nutzen.
Einsatz der Sparkassen-Card mit Co-Badge
Sowohl die Sparkasse Münsterland Ost als auch die Sparkasse Werra-Meißner haben sich bereits 2021 für die Nutzung der Sparkassen-Card mit Co-Badge entschieden. Erstere stellt ihren Kundinnen und Kunden die Sparkassen-Card DMC zur Verfügung. Die Sparkasse Werra-Meißner setzt bisher sowohl die Sparkassen-Card mit Co-Badge Debit Mastercard (Sparkassen-Card DMC) als auch die Sparkassen-Card mit Co-Badge Visa Debit (Sparkassen-Card VID) ein.
Begriffserklärung
- Debitkarte: Von englisch »debit«, das steht für »Abbuchung« – dabei handelt es sich um eine Karte, bei der das Geld – im Gegensatz zur klassischen Kreditkarte – zeitnah und direkt vom Girokonto abgebucht wird.
- girocard: Die girocard ist ein eigenständiges und unabhängiges Bezahlsystem der deutschen Banken und Sparkassen und Deutschlands meistverbreitete Bezahlkarte. Sie stellt Verbrauchern zwei wesentliche Services zur Verfügung: Das sogenannte girocard-Verfahren (ehemals »electronic cash«) als Debitkarten-Zahlverfahren und das Deutsche Geldautomaten-System. (Quelle: www.girocard.eu)
- Maestro: Das Zahlverfahren »Maestro« von Mastercard wird seit Juli 2023 nicht mehr für neue Karten angeboten und durch die »Debit-Mastercard«-Funktion ersetzt. Bis Ende 2027 können Sparkassen-Cards mit Maestro-Logo auch weiterhin im Ausland eingesetzt werden.
- V Pay: Zahlungssystem von Visa. Grundsätzlich funktioniert V PAY ähnlich wie das deutsche girocard-System. Sparkassen-Cards (Debitkarten) mit V-Pay-Funktion erweitern die Reichweite im europäischen Ausland. Dabei wird das Girokonto nach der Ausführung der Transaktion direkt belastet.
FI-Magazin: Sie haben sich bereits sehr früh (Anfang/Mitte 2021) für die Sparkassen-Card mit Co-Badge entschieden. Was waren Ihre Beweggründe?
Ann Christine Heinisch: Wir sahen vor allen Dingen für unsere jungen Kunden in dieser Karte eine gute Alternative zur Mastercard-Basis und haben uns daher sehr früh für dieses Kartenmodell entschieden.
Nadine Auffahrt: Die Sparkassen-Card ist ein wichtiges Leistungsmerkmal unseres Girokontos. Die Kombination der girocard mit dem Co-Badge Debit Mastercard stellt aus heutiger Sicht ein Alleinstellungsmerkmal im deutschen Markt dar. Die Erweiterung der Funktionalitäten durch das Co-Badge Debit Mastercard wertet die Sparkassen-Card auf und lässt eine leistungsstarke Debitkarte entstehen. Daher haben wir uns dazu entschieden, die Sparkassen-Card mit Co-Badge Debit Mastercard einzuführen. Die Sparkassen-Card mit Co-Badge Debit Mastercard kann alles, was eine klassische Sparkassen-Card auch kann. Darüber hinaus profitieren unsere Kundinnen und Kunden von einer deutlich größeren Händlerreichweite. Sie können nun an verschiedenen Akzeptanzstellen im In- und Ausland, im stationären Handel sowie im E-Commerce mit ihrer Sparkassen-Card mit dem neuen Co-Badge Debit Mastercard bezahlen.
FI-Magazin: Seit der Einführung der Sparkassen-Card mit Co-Badge ist bereits einige Zeit vergangen. Wie sind die Rückmeldungen Ihrer Kundinnen und Kunden und wie setzen diese die Karten überwiegend ein?
Nadine Auffahrt: Die Sparkassen-Card DMC hat sich bei unserer Kundschaft etabliert. Sie wird größtenteils für Zahlungen am Point of Sale eingesetzt oder auch im E-Commerce. Die Nutzung am Geldautomaten hat da eher untergeordnete Bedeutung. Nicht zuletzt schätzen unsere Kundinnen und Kunden auch die weltweite Nutzungsmöglichkeit der Karte.
Ann Christine Heinisch: Besonders für unsere jungen Kundinnen und Kunden stellt die Sparkassen-Card mit Co-Badge Debit Mastercard eine gute Alternative zur Mastercard-Basis dar. Tatsächlich wird sie auch von dieser Gruppe am meisten genutzt: mit überwiegend positiver Resonanz.
FI-Magazin: Welche Vorteile sehen Sie gegenüber der reinen girocard oder auch gegenüber der girocard mit Maestro bzw. V Pay (so wie sie noch häufig in Geldbörsen zu finden ist)? Welche Vorteile sehen Sie ggf. auch gegenüber einer reinen Debitkarte, etwa der Debit Mastercard (ohne girocard-Funktion)?
Ann Christine Heinisch: Die Sparkassen-Card DMC ist eine flexible und bedürfnisgerechte Bezahlmöglichkeit für unsere Zielgruppe. Das Bezahlen funktioniert unkompliziert und direkt, also beispielsweise ohne einen vorherigen Aufladevorgang. Aus unserer Sicht ist dies die Erwartungshaltung an modernes Bezahlen.
Nadine Auffahrt: Die girocard ist und bleibt für den deutschen Handel das beliebteste Zahlungsmittel. Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir diese Zahlungsmöglichkeit anbieten, erweitert um die Möglichkeit auch im Ausland zu zahlen. Diese Funktion erhalten wir durch das Co-Badge von Mastercard. Deshalb ist die Mischung aus girocard und Mastercard (= Sparkassen-Card DMC) genau das Richtige für unser Haus und unsere Kundschaft.
FI-Magazin: Bewerben Sie die neue Sparkassen-Card mit Co-Badge anders als die bisherige Sparkassen-Card?
Ann Christine Heinisch: Nein, für uns erscheint es sinnvoll, im Rahmen der bundesweiten Werbekampagnen rund um das Thema Payment dieses Thema ebenfalls wieder mit aufzugreifen.
Nadine Auffahrt: Wir setzen aktiv auf verschiedene Werbekampagnen, Gewinnspiele und diverse Werbematerialien.
FI-Magazin: Das Thema »3-D Secure« ist für die Karteninhaber sicher nicht immer ganz einfach zu verstehen. Klar, viele legen Wert auf Sicherheit, doch gleichzeitig bedeutet Sicherheit häufig auch einen gewissen Verlust an Komfort. Wie vermitteln Sie Ihren Kundinnen und Kunden dieses Thema?
Nadine Auffahrt: Hier steht klar das Thema Sicherheit bei Käufen im Internet im Vordergrund. Beispielsweise durch Anleitungen auf unserer Homepage oder mit Hilfestellung durch unser geschultes Personal, lässt sich die einmalige Registrierung erfolgreich durchführen.
Ann Christine Heinisch: Das Thema wird im Beratungsgespräch durch unsere Beraterinnen und Berater vermittelt. Im Anlageprozess für das Neugeschäft über OSPlus_neo werden umfangreiche Informationen zur Verfügung gestellt. Die Umstellung von Bestandskunden erfolgt eigenständig durch die Kundinnen und Kunden mittels eines von uns zur Verfügung gestellten Links.
FI-Magazin: Als Sie die Sparkassen-Card mit Co-Badge eingeführt haben, gab es lediglich die S-ID-Check-App zur Absicherung der Transaktionen. Mittlerweile hat der DSGV die pushTAN-App als strategisches Ziel festgelegt. Kunden, die bisher die S-ID-Check-App nutzen, müssen somit früher oder später zur pushTAN-App migrieren. Haben Sie sich dazu bereits eine Strategie zurechtgelegt?
Ann Christine Heinisch: Da kann ich für beide Sparkassen sprechen: Wir planen eine zentrale Umstellung, sobald das Verfahren auch für Kreditkarten zur Verfügung gestellt wird. Hier würden wir dann auf die zentrale Kampagne zurückgreifen.
FI-Magazin: Der Zentrale-Authentifizierungs-Service (kurz ZAS) soll die Registrierung erleichtern und Ihnen als Sparkasse die Übersicht über den Status verbessern. Wie ist die Resonanz in Ihrem Institut zum ZAS, insbesondere bezüglich der Integration von pushTAN 3-D Secure?
Ann Christine Heinisch: Die Umstellung erfolgte nach unserer Wahrnehmung »geräuschlos«. Durch die Aktualisierung der S-pushTAN-App für Kunden, die bereits Online-Banking mit dem Sicherungsverfahren „pushTAN“ hatten,wurde das Verfahren bei den Kundinnen und Kunden erfolgreich etabliert.
Nadine Auffahrt: Die Wahrnehmung unseres Hauses deckt sich mit der Aussage der Sparkasse Werra-Meißner.