Die Flut im Ahrtal und anderen Gebieten in Deutschland hat im Sommer 2021 sehr deutlich gezeigt, dass die Warnmechanismen im Fall der Fälle offenbar nicht ausreichen. Mehr als 180 Tote angesichts einer weitgehend vorhersehbaren Extremwetterlage sind definitiv schwer zu ertragen. Offenbar wussten viele Menschen nicht, was auf sie zukommt. Die Kritik am Katastrophenmanagement von Bund und Ländern hat nun dazu geführt, dass auch Deutschland den sogenannten Cell Broadcast flächendeckend erhalten soll. Dabei werden SMS-Nachrichten an alle Empfänger innerhalb einer oder mehrerer Funkzellen versandt. Auf gut Deutsch: Jedes Handy in einer bestimmten Zone erhält eine Nachricht. Der erste Test im September 2020 hat zahlreiche Pannen offenbart, zum Beispiel war die Funktion nicht bei allen Betreibern aktiviert. Seitdem wurde nachgebessert. Ein zweiter Warntag im Dezember 2022 soll letzte Erkenntnisse für die Umsetzung bis zum vorgesehenen Wirkbetrieb im Februar 2023 bringen. Am Warntag sollen daher alle Handynutzer hierzulande eine Meldung erhalten, die das neue System vorstellt und die Menschen sensibilisiert. Bleibt zu hoffen, dass der Cell Broadcast vor zukünftigen Ereignissen wie im Sommer 2021 warnt und sich die Betroffenen tatsächlich angesprochen fühlen und den Warnhinweisen folgen.