Wenn sich mehrere Institute zusammenschließen, dann hat das meistens einen guten Grund. Gemeinsam ist man stärker, um im intensiver werdenden Wettbewerb zu bestehen. So ist es auch bei der Fusion der Landesbausparkassen. Mit den drei zurückliegenden Fusionen wird ein neues Kapitel in der Sparkassen-Finanzgruppe aufgeschlagen. Wie auch bei den vorangegangenen Fusionen hat die Finanz Informatik (FI) zusammen mit der beteiligten Landesbausparkasse gemeinschaftlich die Gesamtprojektsteuerung übernommen. In Person waren das Carola Zaiss-Hillmeister von der LBS Süd und Gunter Sonnberger, Seniorfachberater Querschnittsunterstützung bei der FI.   Aufgabe der FI war es u. a., die LBS durch den gesamten Prozess der Bestandsfusion zu führen.

Größte Fusion in der LBS-Geschichte

Was für ein gelungener Abschluss: Mit dem Cut-over vom 18.09. bis 23.09.2025 erfolgte die technische Fusion der Landesbausparkassen Südwest und Bayern zur neuen LBS Süd. Rein rechtlich wurde die Fusion der beiden Landesbausparkassen schon zum 26. August 2023 und rückwirkend zum 01. Januar 2023 wirksam. Mit dem Cut-over erfolgte dann die technische Zusammenführung auf das gemeinsame Zielsystem OSPlus LBS. Bereits am Montag, dem 22.09.2025, wurde der Geschäftsbetrieb offiziell wieder aufgenommen. Die ersten Geschäftstage nach der Fusion verliefen erfreulicherweise ohne Störungen und auch die ersten Tagesendverarbeitungen erfolgten ohne Probleme. Bereits am Montag um 7:30 Uhr standen die Systeme für Innendienst und Vertrieb vollumfänglich zur Verfügung. Am wichtigsten war jedoch, dass es kundenseitig keine negativen Auswirkungen gab.

Mit einer Bilanzsumme von ca. 38 Milliarden Euro war dies die bisher größte Fusion der LBS-Gruppe. Mit der Bilanzsumme von über 30 Milliarden Euro steht die LBS Süd zudem unter EZB-Aufsicht. Eine besondere Herausforderung, die auch speziell bei dieser Fusion noch Berücksichtigung fand. Ziel des Zusammenschlusses ist es, mittel- und langfristig die Synergieeffekte zu nutzen, um im Wettbewerb besser bestehen zu können. Dies betrifft einerseits die steigenden regulatorischen Anforderungen, die nach dem Zusammenschluss nur noch ein Institut erfüllen muss. Für die LBS Süd war es außerdem wichtig, ihre starke Marktposition zu festigen und weiter auzubauen.


Carola Zaiss-Hillmeister
Projektleitung Bestandsfusion
»Mit der erfolgreichen Bestandsfusion der LBS Süd ist uns gemeinsam die bislang größte Datenfusion in der Geschichte der LBS-Gruppe gelungen – ein Projekt von großer Bedeutung, welches die Basis für Harmonisierungen, Prozessverbesserungen und die marktgebietsübergreifende Zusammenarbeit legt.«


Zusammenschluss folgte einem detaillierten Plan

Den Grundstein für die erfolgreiche LBS-Fusion legte ein bewährtes Verfahren, das seit Jahren erfolgreich in den Fusions- und Migrationsprojekten der Finanz Informatik eingesetzt wird. Das Gesamtverfahren besteht unter anderem aus wiederholten Testfusionen auf speziell dafür vorgesehenen Umgebungen. Hierbei wird jeweils ein Komplettabzug der  beiden zu fusionierenden Produktionsbestände verwendet. Das Vorgehen wird in Fachkonzepten festgehalten und mit den Beteiligten eng abgestimmt. »Eine Fusion der Kernbanksysteme ist kein Alltagsgeschäft. Es ist eher vergleichbar mit einer ›Herztransplantation‹ am laufenden System. Um hier die Risiken und Nebenwirkungen möglichst gering zu halten, benötigt es ein funktionierendes Zusammenspiel von vielen Expertinnen und Experten«, ist Carola Zaiss-Hillmeister überzeugt. Die Projektmitarbeiter blicken auf mehrere Monate intensiver Vorbereitung zurück, in denen die Datenbestände, Schnittstellen, Anwendungen und Programme der beiden Landesbausparkassen Südwest und Bayern zusammengeführt wurden. Mit der dritten Fusion in Folge und dem Cut-over der LBS Süd endet eine erfolgreiche Fusionsserie in der Sparkassen-Finanzgruppe, die auch zum Vorteil der zahlreichen Bausparkundinnen und -kunden. Mit der LBS Süd ist an den Standorten Stuttgart, München, Karlsruhe und Mainz die größte Landesbausparkasse entstanden, die rund 2,6 Millionen Kundinnen und Kunden mit einer Gesamtbausparsumme von knapp 164 Milliarden Euro betreut.

Grafik: Die drei fusionierten Landesbausparkassen in Zahlen

Die drei fusionierten Landesbausparkassen in Zahlen

Grafik: Die drei fusionierten Landesbausparkassen in Zahlen